Jeder auf Wohnungssuche weiß: Der Berliner Wohnungsmarkt ist der Horror. Doch ist die bezahlbare Wohnung nach langer Suche gefunden, nimmt der Ärger noch nicht ab. Nebenkostenerhöhungen, Indexmiete und Miet-Erhöhungen sind an der Tagesordnung.
Jetzt erhöhen auch noch mehrere landeseigene Wohnungsgesellschaften ihre Mieten. Insgesamt sind bis Februar 2026 112.406 Wohnungen betroffen.
Berliner Landesunternehmen beschließen Miet-Erhöhungen
Sechs landeseigene Wohnungsgesellschaften gibt es in Berlin. Ihr Ziel: bezahlbaren Wohnraum für die Hauptstadt schaffen. Doch eine gewaltige Mieterhöhungs-Offensive trifft nun jeden Dritten ihrer Mieter. Bis Februar 2026 werden die Mieten von 112.406 landeseigenen Wohnungen erhöht. Wie aus einer parlamentarischen Anfrage der Linken hervorgeht, erhöht die Gewobag von Juli bis September die Mieten von 3.192 Wohnungen. Bei der Gesobau sind es 1.718, Howoge 300, Degewo 1.642 und Stadt und Land ganze 12.650 Mieterhöhungen. Insgesamt 19.502 Wohnung.
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Von Oktober bis Dezember folgen 1.580 weitere Miet-Erhöhungen in Berlin (Gewobag 680, Gesobau 211, Howoge 0, Degewo 579, Stadt und Land 110). Von Januar bis Februar 2026 trifft es dann noch einmal 91.324 Wohnungen (Gewobag 26.881, Gesobau 21.577, Howoge 0, Degewo 42.841, Stadt und Land 25). Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte hat ihre 10.133 Mieterhöhungen für dieses Jahr weitgehend abgeschlossen. Für 2026 gibt es bislang weder eine konkrete Zahl noch einen festgelegten Zeitpunkt. Auch die Howoge äußert sich derzeit nicht zu möglichen Mietanpassungen zu Beginn des kommenden Jahres.
Klagen wegen hoher Miete größtenteils abgelehnt
Grundlage für die Miet-Erhöhungen ist die ortsübliche Vergleichsmiete gemäß Mietspiegel – dabei spielt eine gute ÖPNV-Anbindung ausdrücklich keine Rolle. Allein bis April dieses Jahres verweigerten 3.020 betroffene Mieter ihre Zustimmung, 637 legten Widerspruch ein. Grundsätzlich dürfen landeseigene Gesellschaften die Miete nur alle 15 Monate anheben. Dabei ist ein Anstieg von maximal 2,9 Prozent erlaubt.
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Liegt die Nettokaltmiete über 27 Prozent des Haushaltseinkommens, können sich Mieter an ihre Hausverwaltung wenden. Die landeseigenen Unternehmen haben mit dem Senat vereinbart, finanzielle Überforderung zu vermeiden. 2023 beantragten 894 Mieter eine Kappung. In nur 102 Fällen wurde die Miete tatsächlich gesenkt – um 18,50 bis 79,22 Euro.