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Letzte Generation beschmiert Brandenburger Tor – 14 Festnahmen

Die Letzte Generation hatte Aktionen in Berlin angekündigt. Und am Samstag (17.09) kam es nun zu einer Attacke auf eine bekannte Sehenswürdigkeit in Berlin.

© Letzte Generation

Das ist die „Letzte Generation“

Die Letzte Generation sorgt mit ihren Aktionen in der Bevölkerung zumeist für Kopfschütteln. Klebeaktionen auf den Straßen der Hauptstadt sorgen für lange Staus und verärgern Autofahrer, die nur zusehen können, wie die Polizei versucht, die Aktivisten von der Straße zu bekommen.

Aber auch andere Aktionen der Klimakleber sorgen für viel Wirbel. Im Herbst 2022 zum Beispiel bewarfen Mitglieder der Gruppe ein Monet-Gemälde im Museum Barberini in Potsdam mit Kartoffelbrei. Zum Glück schütze eine Glasscheibe das Gemälde. Aber mit genau solchen aufsehenerregenden Taten wollen sie auf ihre Forderungen aufmerksam machen. Am Sonntag (17.09) folgte eine neue Attacke der Aktivisten und das ausgerechnet auf das Brandenburger Tor in Berlin. Wie die Polizei mitteilte, wurden alle 14 beteiligten Personen vor Ort festgenommen. Die Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung laufen.

Letzte Generation: Aktion an Berlins bekanntester Sehenswürdigkeit

Dass die Hauptstadt sich auf „neue Aktionswochen“ der Letzten Generation einstellen muss, verkündeten die Aktivisten bereits. Überraschen dürfte die neueste Tat der Gruppe also niemanden. Maximal Touristen stören, die vorhatten, Berlins bekannteste Sehenswürdigkeit in Mitte anzusehen. Denn am Sonntagmorgen besprühten Unterstützer der Gruppe das Brandenburger Tor mithilfe von präparierten Feuerlöschern mit Farbe. Offenbar hatte die Letzte Generation auch vor, das Bauwerk zu besteigen. Polizisten bemerkten eine Hebebühne und konnten dies noch verhindern.

Doch das Besprühen der sechs Säulen des Brandenburger Tors mit oranger Farbe konnte nicht verhindert werden. Und es ist kein Zufall, dass genau das geschichtsträchtige Bauwerk ausgewählt wurde. Marion Fabian (73), Sprecherin der Letzten Generation, erklärt: „Das Brandenburger Tor ist Berlins bekanntestes Wahrzeichen und steht wie kein anderes Denkmal in Deutschland für große, hoffnungsvolle Wendepunkte in der Geschichte.“ Der Protest sei Teil des sogenannten „Wendepunkts“.

Teilnehmer erklärt seine Motivation

Eine der konkreten Forderungen der Letzten Generation lautet „Weg von fossil“. Und damit sind die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas gemeint, die in Deutschland noch immer vielerorts zum Einsatz kommen. Mit ihren Aktionen wollen die Aktivisten den Druck auf die Politik erhöhen, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Ein Student, der am Samstag einen Farbeimer unter dem Brandenburger Tor auskippte, sagt dazu: „Die Klimakatastrophe hinterlässt immer öfter ihre zerstörerischen Spuren in unserem Alltag. Es ist Zeit, dass wir als Klimagerechtigkeitsbewegung unsere Spuren in Politik und Gesellschaft hinterlassen. Jede und jeder muss sich jetzt fragen: Will ich handeln oder tatenlos dabei zusehen, wie unsere Lebensgrundlagen zerstört werden?“

Kai Wegner äußert sich zu Aktion an Brandenburger Tor

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner äußerte sich zu der Aktion der Letzten Generation und kritisierte diese scharf. „Mit diesen Aktionen beschädigt diese Gruppe nicht nur das historische Brandenburger Tor, sondern auch unseren freiheitlichen Diskurs über die wichtigen Themen unserer Zeit und Zukunft“, so der 51-Jährige. Während die Gruppe selbst von einer „friedlichen Protestaktion“ spricht, sieht Wegner das anders. Er betonte, dass es sich bei den Aktionen der Letzten Generation um illegale Sachbeschädigungen und Straftaten handele. Und fordert: „Diejenigen, die es mit dem Klimaschutz ernst meinen, müssen sich von diesen Aktionen und dieser Gruppierung distanzieren.“


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Aber nicht nur das Brandenburger Tor wurde Schauplatz für die Protestaktion. Auch auf dem Pariser Platz verschütteten Menschen Farbe. Durch diese sind dann Personen gelaufen, wodurch Fußspuren auf dem Platz entstanden, hieß es von der Letzten Generation. Und das könnte nur der Anfang sein, denn die Letzte Generation kündigte weitere Aktionen in Berlin an.