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Letzte Generation: Handabdrücke werden jetzt in Museum ausgestellt – „Zeitdokument der Klimakrise“

Das Naturkundemuseum in Berlin reagierte auf den Klebeprotest zweier Mitglieder der Gruppe Letzte Generation im vergangenen Jahr.

Letzte Generation klebt sich in Naturkundemuseum fest.

Das ist die „Letzte Generation“

Seit nun fast zwei Wochen sorgen die Mitglieder der Klimaaktivistengruppe Letzte Generation täglich für Gespräche. Die Meinungen in der Gesellschaft zu den Protestaktionen der Aktivisten sind gespalten. Während immer wieder genervte Autofahrer in Berlin auf die Straßenblockierer losgehen und sogar Gewalt anwenden, hat sich auch im Netz die Diskussion über die Absichten und Methoden der Gruppe breitgemacht.

Besonders für ihren Farbanschlag auf das Brandenburger Tor und ihren Störversuch beim Berlin-Marathon werden die Mitglieder der Letzten Generation heftig kritisiert. Während also die meisten sich gegen die Gruppierung öffentlich auszusprechen scheinen, hat eine Berliner Institution etwas ganz anderes gemacht.

Letzte Generation: Festkleben an Dinosaurier-Gerüst

Im Oktober 2022 klebten sich zwei Mitglieder der Gruppe Letzte Generation am Gerüst eines Dinosaurier-Skeletts im Naturkundemuseum in Berlin fest. Nachdem man die beiden Frauen von diesem Gerüst löste, blieben dort Spuren der Hände der Aktivistinnen zurück.

„Seit März 2023 und dauerhaft in der Ausstellung weisen grüne Spuren unter dem Skelett im Museum für Naturkunde Berlin auf die Spuren hin, die die Aktion am 30. Oktober 2022 hinterlassen hat“, erzählt Gesine Steiner, Sprecherin des Naturkundemuseums gegenüber BERLIN LIVE.

Handabdrücke als Zeitdokument

„Nach dem Ablösen blieben die Handabdrücke der Aktivistinnen und Ölflecke auf dem Untergrund zurück. Das Museum verurteilt die Sachbeschädigung; die Spuren der Aktion sollen als Zeitdokument erhalten bleiben.“

Man habe zwar Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt, die Spuren des Protest will man aber nicht beseitigen. „Es ist unser Auftrag als Leibniz-Forschungsmuseum, den demokratischen Diskurs um die Zukunft der Erde und der Demokratie in unserem Haus wissensbasiert zu führen. Die Schadstellen an den Säulen wird das Museum nicht ausbessern lassen. Sie stellen ein Zeitdokument aus Zeiten der Klimakrise dar“, so Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin.


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Auf die Frage, wie Besucher des Museums auf diesen Teil der Ausstellung reagieren, erhielt BERLIN LIVE keine Antwort. Hingegen stellte man die Meinung des Museums zu der Aktion der Letzten Generation ziemlich klar dar: „Die Museumsleitung betont, dass das Museum alle gewaltfreien Aktionen begrüßt, die auf eine von der Zivilgesellschaft getragene Transformation zielt und Menschen aller Herkünfte ermutigt, gemeinsam zu handeln.“