Der Mauerpark in Prenzlauer Berg ist bei vielen Berliner ein beliebter Ort zum Grillen, Sonnenbaden und Entspannen. Vor allem am Wochenende ist hier einiges los. Mit Flohmarkt, Karaoke und viel Live-Musik verwandelt sich der sonst ruhige Parkt in ein wildes Spektakel.
Doch damit könnte vielleicht bald Schluss sein. Denn den Anwohnern rund um die beliebte Grünanlage reicht es. Sie wollen endlich Ruhe!
Mauerpark in Berlin: Anwohner am Ende
Nur noch ein paar Mauerreste erinnern heute noch daran, was der Mauerpark einmal war. Vor allem im Frühling und Sommer ist der Park, der vor dem Mauerfall als Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin diente, ein beliebtes Wochenendziel von unzähligen Berlinern und Touristen.
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Jeden Sonntag treffen sich hier unzählige Menschen, um über den Flohmarkt zu schlendern, sich beim berühmten Karaoke die Seele aus dem Leib zu singen oder den zahlreichen Straßenmusikern zu lauschen. Aber das gefällt nicht allen. Für die direkten Anwohner des Parks wird die wochenendliche Geräuschkulisse zur Qual.
Dauerbeschallung führt zu „Depression und Schlafstörungen“
„Seit Jahren sind die Anwohner rund um den Mauerpark einer massiven Lärmbelastung ausgesetzt – insbesondere während der warmen Monate von März bis Oktober. Betroffen sind besonders die Bewohner von Bernauer, Oderberger, Wolliner, Graun- und Lortzingstraße“, erklärt eine Anwohnerin im Interview mit dem Tagesspiegel. Mit „Lärm“ meint sie privat organisierte Techno-Raves. Diese gingen oft bis spät in die Nacht und seien eine große mentale und körperliche Belastung für die Ansässigen. Aber auch die Dauerbeschallung mit Trommelmusik bis in die Nacht hinein werde zur Last.
Die Folgen sind dramatisch. „Manche Anwohner berichten bereits von gesundheitlichen Folgen, etwa Bluthochdruck, Depression und Schlafstörungen.“ Eine wirkliche Lösung gibt es aktuell nicht. Grund dafür ist auch ein Zuständigkeitsproblem. „Der Mauerpark gehört formal rechtlich gesehen zum Bezirk Pankow. Die umliegenden Wohngebiete gehören aber größtenteils zum Bezirk Mitte“, erklärt die Berlinerin.
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Mit ihrem Anlegen wendet sich die Nachbarschaft deshalb öffentlich an die Pankower Behörden. Denn „der Mauerpark ist zwar ein besonderer Ort der Begegnung, aber deshalb kein rechtsfreier Raum.“ Ihre Forderung: „Besserer Schutz vor diesem Dauerlärm und die Einhaltung und Durchsetzung der bestehenden gesetzlichen Vorgaben.“