Wer in Berlin zur Miete wohnt, wird sich wahrscheinlich schon des Öfteren gefragt haben, wann denn nun endlich die eigene Mülltonne auf dem Innenhof geleert wird. Vor allem in Wochen mit Brückentagen, kann es schon mal vorkommen, dass diese proppenvoll sind.
In Berlin kümmern sich neben der BSR auch die Mitarbeiter des Entsorgungs- und Recyclingunternehmens ALBA um den Müll in der Hauptstadt. Allerdings kommt es hier immer wieder zu Problemen mit Mietern in Berlin, weswegen die Tonnen in Ausnahmefällen auch mal nicht geleert werden.
60.000 Wertstofftonnen können von ALBA pro Jahr nicht regulär geleert werden
Auf Anfrage von BERLIN LIVE teilte ALBA mit, dass rund 60.000 Wertstofftonnen pro Jahr nicht regulär geleert werden können. Laut dem Entsorgungsunternehmen liegt der Grund hierfür häufig bei den Mietern selbst. Wenn diese die Tonne nicht ordnungsgemäß befüllen, könne man diese nicht abholen.
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„Unser Sammelvertrag mit den Dualen Systemen verpflichtet uns dazu, fehlbefüllte Tonnen nicht zu leeren und bis zur Nachsortierung oder der ersatzweise Leerung durch die BSR stehen zu lassen“, so ein Sprecher des Unternehmens. Allerdings müsse es hierfür schon gravierende Mängel geben. „Ein Restmüll-, beziehungsweise Bioabfallbeutel oder ein falsch entsorgtes Elektrogerät sind Grund genug. Letzteres kann aufgrund eines möglicherweise verbauter Akkus schnell brandgefährlich werden.“
Die zuständige Hausverwaltung wird über die „Vermüllung“ von ALBA informiert
Sollte es tatsächlich mal dazu kommen, dass eine Wertstofftonne nicht abgeholt wird, geschieht dies in der Regel auch mit entsprechender Rückmeldung. „Über die Vermüllung informieren wir die zuständige Hausverwaltung, ziehen die Tonnen aber nur auf ausdrücklichen Wunsch der Hausverwaltung ab, oder wenn eine Hausverwaltung trotz mehrmaliger Kontaktversuche für uns nicht erreichbar ist“, so ALBA zu BERLIN LIVE.
„Eine Kündigung in dem Sinne gibt es für die gelbe Wertstofftonne nicht, denn zwischen ALBA und der Hausverwaltung besteht keine Vertragsbeziehung. ALBA stellt die Wertstofftonnen im Auftrag der Dualen Systeme, die in Deutschland für die Rücknahme gebrauchter Verkaufsverpackungen zuständig sind.“
Laut ALBA zahlt die Hausverwaltung für dieses „bewährte haushaltsnahe Holsystem“ nichts. „Jeder einzelne Konsument zahlt aber für die Entsorgung und das Recycling in Form von Centbeträgen, die im Kaufpreis jedes verpackten Produktes enthalten sind“, so das Unternehmen. „Es ist in unserem Interesse die Wertstofftonnen (wieder) bereitzustellen, denn Mülltrennung ist ein wichtiger Beitrag für gelingendes Recycling und damit ein Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz.“
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Aus diesem Grunde unterstützt ALBA die Hausverwaltungen auch aktiv bei der Sensibilisierung der Mieter in Berlin. Durch Flyer und andere Informationsmaterialien erhofft man sich, die sogenannte „Trenndisziplin“ zu verbessern. Sollte es ein Haus in Berlin nicht über eine entsprechende Wertstofftonne verfügen, müssen sich die Menschen in der Hauptstadt wohl oder über anderweitig behelfen.
„Mieter, denen auf dem Müllplatz keine Wertstofftonne zur Verfügung steht, können Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundmaterial, sowie Haushaltsgegenstände aus Kunststoff und Metall an einem der 14 Berliner Recyclinghöfe der BSR kostenlos abgeben“, so ALBA zu BERLIN LIVE.