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Miete in Berlin: Großes Zeichen aus der Politik – rettet das den Wohnungsmarkt?

Berlin hat ein Problem mit hohen Mieten und zu wenigen freien Wohnungen. Nun feiert der Senat sich für eine neue Maßnahme.

Miete in Berlin
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Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Die Suche nach einer bezahlbaren Mietwohnung in Berlin ist für viele Menschen ein echter Alptraum. Wer auf Wohnungssuche ist, braucht entweder Beziehungen, viel Zeit – oder am allerbesten einfach ganz viel Geld.

Wohnungen sind rar, werden teilweise aufgrund von Spekulation oder für Urlaubsgäste ganz dem Mietmarkt entzogen. Andere Immobilienfirmen erhöhen die Preise bei Neuvermietung – aber auch im Bestand. Die Leidtragenden sind die Berliner Mieter. Nun hat der Senat ein Zeigen gesetzt.

Miete in Berlin: Senat kauft 4.500 Wohnungen

Das Land Berlin hat dem Wohnungsriesen Vonovia rund 4.500 Wohnungen im Bezirk Lichtenberg abgekauft. Das teilte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Mittwoch (24. April) mit. Die Landeseigene Howoge wird die Wohnungen samt der dazugehörigen Grundstücke übernehmen. Zudem gehen auch potenzielle Bauflächen mit einer Größe von 6,9 Hektar Land an Berlin über. Das ganze Paket kostet rund 700 Millionen Euro.

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Miete in Berlin
Der Berliner Senat hat rund 4.500 Mietwohnungen in Lichtenberg gekauft. Credit: picture alliance / dpa

Es ist die Strategie des Berliner Senats, dem Wohnungsnotstand in der Hauptstadt durch eine Kombination aus Neubau und Ankauf zu begegnen. Der Senat hofft so, mehr Einfluss zu gewinnen und den Anstieg der Mieten bremsen zu können. Aktuell sind nur 20 Prozent der 1,7 Millionen Mitwohnungen in Berlin in kommunaler Hand.

Mieterverein begrüßt den Ankauf

Der Berliner Mieterverein begrüßt den Ankauf der Wohnungen. Seit längerer Zeit wirbt er dafür, dass mindestens 50 Prozent der Mietwohnungen in kommunaler Hand sein sollten. Mit diesem Schritt komme Berlin diesem Ziel ein kleines Stück näher. Allerdings vermutet Geschäftsführerin Wibke Werner auch einen großen Investitionsstau, der bei den Immobilien auf die Howoge zukommen dürfte.


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Neben dem Lob hat Werner aber auch mahnende Worte an den Senat und die Howoge. Der Ankauf der Wohnungen werde nur dann für eine Entspannung auf dem Mietmarkt sorgen, wenn „die landeseigenen Wohnungsunternehmen ihren Kurs nach einer sozial ausgerichteten Wohnraumversorgung nicht noch weiter verlassen“. Die kürzlich vereinbarte Kooperationsvereinbarung, die höhere Mieterhöhungen ermögliche, sei der falsche Weg, sagt sie.