Die Mieten kennen in Berlin seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Die steigenden Preise für Wohnraum bringen nicht wenige Menschen in der Hauptstadt in die Bredouille. Denn immer mehr Menschen ziehen an die Spree.
Doch für sie entsteht zu wenig neuer Wohnraum. Vor allem im bezahlbaren Segment fehlt es massiv an Wohnungen. Steigende Kosten machen es schwierig, nach der Fertigstellung günstige Quadratmeterpreise anzubieten. Ein Experte wird jetzt deutlich.
Miete in Berlin: „Über Jahre nicht genug getan“
„Es geht auch um die Mittelschicht. Auch Menschen mit mittleren Einkommen haben Schwierigkeiten eine Wohnung zu finden. Das ist dramatisch“, sagt Lukas Siebenkotten vom Deutschen Mieterbund auf dem Wohnungsbau-Tag 2025 in Anwesenheit von BERLIN LIVE. Die derzeitige Lage sei zudem hausgemacht.
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„Politik hat über Jahre hinweg nicht genug getan, um das Problem anzupacken. Wir hoffen, dass sich einiges tut und auch die nötigen Maßnahmen getroffen werden“, erklärt er die Hoffnungen, die aus Mietersicht beim Blick auf die Situation vor allem in Ballungsräumen wie Berlin. Man habe nur einen Schuss frei.
Branche fordert niedrigere Standards
Ein Weg zu geringeren Mieten in Berlin könnten gesenkte Standards beim Bau neuer Wohnungen sein. Das fordert auch Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge). „Die Reserven sind aufgebraucht. Der Überschuss, der in den 90ern gebaut wurde, ist belegt“, erklärt der Architekt, wieso es ohne Neubauten nicht vorangehen wird.
„Das ist alles beschämend“, findet Walberg klare Worte für die heikle Lage, in die sich Deutschland beim Thema Mieten und Wohnen gebracht hat. Seiner Ansicht nach müsse die Politik dringend den neuen Gebäudetyp E flächendeckend umsetzen, der das Bauen günstiger und einfacher machen soll. „Wenn es nicht geschieht, werden wir nicht mehr bauen.“