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Nach Hausbrand in Berlin: Mieter fühlen sich von Hausverwaltung im Stich gelassen

Vor mehr als zwei Wochen brannte ein Mietshaus in Berlin-Schöneberg. Die Bewohner können noch immer nicht in ihre Wohnungen zurück – und fühlen sich alleine.

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Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Am frühen Morgen des 17. September brannte es plötzlich in einem Wohnhaus in der Motzstraße in Berlin-Schöneberg. Eine Wohnung im vierten Obergeschoss und der Dachstuhl standen in Flammen. Die Dachkonstruktion stürzte teilweise ein – wir berichteten.

Die Feuerwehr konnte den Brand recht schnell löschen, doch für die Bewohner des Hauses ist seither nichts mehr wie es war. Obwohl der Brand bereits mehr als zwei Wochen zurückliegt, konnten sie nicht zurück in ihre Wohnungen. Viele von ihnen beklagen derweil auch die Kommunikation der Hausverwaltung.

Mieter nach Brand auf sich allein gestellt

Viele Mieter des Hauses in der Motzstraße sind angespannt und angefressen. Seit das Feuer in ihrem Mietshaus ausgebrochen ist, haben sie quasi kein Dach über dem Kopf. Viele von ihnen sind bei Verwandten oder Bekannten untergekommen. Andere müssen versuchen, sich von ihrer Hausratversicherung ein Hotel erstatten zu lassen. Denn das Bauamt des Bezirks Tempelhof-Schöneberg hat unmittelbar nach dem Brand eine Nutzungsuntersagung für das Gebäude ausgesprochen.



Eine Freigabe war am 3. Oktober noch nicht erfolgt. Eine Anfrage von BERLIN LIVE zum aktuellen Stand der Nutzungsuntersagung lies das Bauamt zunächst unbeantwortet. Die Mieter hängen also in der Luft, wissen nicht, wann sie in ihre Wohnung können. Dabei fühlen sie sich aber nicht nur vom Amt alleine gelassen, sondern auch von ihrer Hausverwaltung.

Mieter fühlen sich alleine gelassen

Eine Mieterin schildert, dass diese die Kontaktaufnahme der Mieterinnen und Mietern ignoriere. Mails würden nicht beantwortet, das Telefon werde nicht bedient. Mieter hätten bereits die Anschrift der Hausverwaltung aufgesucht aber auch keine befriedigende Antwort erhalten. Betroffen sind dutzende Mieter, die im Vorderhaus leben, aber auch solche, die in den eigentlich von dem Feuer nicht betroffenen Seitenflügeln leben.

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Besonders schwer wiegt für die Mieter laut aussage einer Mieterin, dass es rund zehn Tage überhaupt kein Update seitens der Hausverwaltung gab. BERLIN LIVE liegen drei Schreiben der Hausverwaltung an die Mieter des Hauses vor. Zwischen dem 19. und 29. September sollen die Mieter über die Hausverwaltung keine Neuigkeiten zu ihren Wohnungen erhalten haben.

Hausverwaltung beteuert Bemühungen

BERLIN LIVE konfrontierte die Hausverwaltung mit den Vorwürfen. Diese erklärte, die „schwierige Lage für die Mieterinnen und Mieter“ sehr zu bedauern. Für die Verwaltung stünden demnach „die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner sowie eine schnelle und koordinierte Schadensbeseitigung im Vordergrund“.


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Aktuell würden zahlreiche Arbeiten und Abstimmungen mit Fachfirmen, Versicherungen und Behörden laufen. Einen konkreten Zeitpunkt, zu dem die Mieter in ihre Wohnungen zurückkehren können, konnte die Verwaltung noch nicht nennen. Zudem erklärte die Verwaltung, die Kommunikation verbessern zu wollen.

Für die Mieter geht derweil das ungewisse Warten weiter. Ihnen wäre zu wünschen, dass sie schnellstmöglich in ihre Wohnungen zurückkehren können.