Am Mittwoch (28. Mai) ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für einen Staatsbesuch in Berlin. Wie die Bundesregierung mitteilt, treffe sich Selenskyj zu Gesprächen mit Kanzler Merz und Bundespräsident Steinmeier.
Der Bereich rund um den Potsdamer Platz und das Regierungsviertel wird weiträumig gesperrt. Wie die Polizei mitteilt, kann es bis in den Abend hinein zu Einschränkungen kommen. Bei den Berlinern sorgt das für gespaltene Meinungen.
Sperrungen wegen Staatsbesuch in Berlin – „Mit dem Auto ein Desaster“
9:30 Uhr am Potsdamer Platz. Das Polizeiaufgebot ist groß. Die Straßen Richtung Regierungsviertel gesperrt. Mit dem Auto ist hier kein Durchkommen. Nur ein paar Radfahrer preschen durch den strömenden Regen. Wegen des Staatsbesuchs Selenskyjs, der laut Informationen von BERLIN LIVE im Ritz-Carlton am Potsdamer Platz in Mitte wohnen soll, ist der Bereich zwischen Potsdamer Platz und Regierungsviertel weiträumig gesperrt.
Mehr zu den Sperrungen erfahrt ihr hier: Staatsbesuch in Berlin: Großräumige Sperrungen! HIER wird es jetzt Probleme geben

Vor allem für Berliner Autofahrer bedeutet das: Nerven bewahren. Eine Frau, die an der Kreuzung Potsdamer Platz/ Stresemannstraße steht, wartet hier schon seit über 30 Minuten auf ihren Sohn. Vom Wedding bis nach Mitte habe er wegen der Sperrungen eine Ewigkeit gebraucht. „Es ist beschissen. Überall in Berlin sind Baustellen und Chaos und jetzt das“, ärgert sie sich. „Mit dem Auto ist das ein Desaster.“ Sie nutze lieber die BVG. Da habe sie heute noch keine Einschränkungen erlebt.
Busfahrer stehen vor „besonderer Herausforderung“
Eine junge Frau, die auf den Bus M85 wartet, kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Bisher habe sie gar keine Einschränkungen bemerkt. Die Linie M48 fiele zwar aus, sie betreffe das aber zum Glück nicht. „Wer mit dem Auto fährt, ist selber schuld“, erklärt die passionierte Radfahrerin. Zwei Männer, die sich vor dem Regen unter die Markise eines Restaurants gerettet haben, sehen das ähnlich. Weil viele ihrer Mitarbeiter wegen der Sperrungen nicht anreisen konnten, mussten sie einen Workshop in ihrem Büro am Potsdamer Platz absagen. Dennoch seien sie gelassen. „Das ist ärgerlich, aber wir haben damit gerechnet, dass es knapp wird. Bei einem Staatsbesuch herrschen nun mal erhöhte Sicherheitsvorkehrungen“, meint einer von ihnen.
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Nicht nur Berliner Autofahrer, auch Busfahrer werden wegen des Staatsbesuchs vor Schwierigkeiten gestellt. „Für unsere Busfahrer ist das eine besondere Herausforderung“, erklärt Dennis, der am Potsdamer Platz Tickets für die Stadtrundfahrten von „city circle“ verkauft. Immer wieder komme es zu Anfeindungen von ungeduldigen Fahrgästen. Auch heute rechne er damit. Trotzdem blickt er positiv auf den Tag: „Chaos ist man in Berlin schon gewohnt. Das gehört dazu.“