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Tesla: Berliner Forscher hacken Elon Musks Autopilot

Forscher der FU Berlin haben den Autopiloten von Tesla gehackt. Das dürfte dem Unternehmen nicht gefallen – aus einem bestimmten Grund.

Tesla Berlin
© Imago/Pon5 Images, Imago/Pacific Press Agency

The Boring Company: Elon Musks Plan gegen Verkehrsstau

Tesla-Chef Elon Musk setzt sich gegen Umweltverschmutzung ein.Doch nicht nur seine Elektroautos sollen für saubere Luft in den Städten sorgen. Mit “The Boring-Company” will er Verkehrsstaus den Garaus machen.

Tesla ist die wohl bekannteste E-Auto-Marke der Welt. Und wegen ihres exzentrischen Chefs Elon Musk auch die umstrittenste. Nun gibt es eine Meldung, die den Milliardär beunruhigen dürfte. Denn sein Autopilot-System wurde gehackt.

Verantwortlich dafür sind Forscher der FU Berlin. Die haben die Schutzsysteme einer Platine umgangen. Doch nicht ihr Hack dürfte Tesla-Chef Musk nachdenklich stimmen, sondern die Tatsache, wie einfach es gewesen ist.

Tesla: Berliner forscher hacken Autopilot

Die drei Berliner Forscher Christian Werling, Niclas Kühnapfel und Hans-Niklas Jacob hatten ihre Ergebnisse dem US-Autobauer bereits zukommen lassen. Dann teilten sie ihre Ergebnisse auch mit dem Magazin „Spiegel“, das nun als erstes über den Tasla-Hack berichtete. Der wäre theoretisch bei jedem Tesla auf der Welt möglich, da jeder einzelne mit dieser Platine ausgestattet ist.

Schon im Sommer hatten sich die drei Wissenschaftler ins Infotainment-System von Tesla gehackt, nun war der Autopilot dran. Werling, Kühnapfel und Jacob gehen dabei anders vor, als man es von Hackern eigentlich erwartet. Sie greifen nicht die Software an, sondern die Hardware.

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Von einem befreundeten Wissenschaftler haben sie sich aus den USA eine Tesla-Platine schicken lassen und sich mit einem sogenannten „Voltage-Glitch-Angriff“ Zugriff verschafft. Mit dem Angriff hatten sie sich bereits ins Infotainmentsystem gehackt. Dabei wird mit technischem Equipment die Spannung für zwei Mikrosekunden und 560 Millivolt abgesenkt. Dann ist der Weg zu den Daten frei.

Tesla-Platine war leicht zu hacken

Das Problem für Tesla: Der „Voltage-Glitch-Angriff“ ist keineswegs ein Spezial-Angriff. Vielmehr gehört er zum Grundlagenwissen für Hardware-Hacker und ist mit einem Equipment im Wert von einigen Hundert Euro umsetzbar, schreibt der „Spiegel“. Und so sagte Jacob dem Magazin: „Ich würde mich sehr wundern, wenn die Konkurrenz sich auf diese Weise nicht längst die Informationen von Teslas Boards besorgt hat.“

Bei dem Hack konnten die Forscher auch verifizieren, dass es in der Software tatsächlichen den sogenannten Elon-Mode gibt. Eine Autopilot-Einstellung, bei der das Lenkrad zwischendurch nicht berührt werden muss. Ihre Ergebnisse wollen die drei Berliner Wissenschaftler auf dem ab Mittwoch (27. Dezember) stattfindenden Kongress des Chaos Computer Clubs vorstellen.


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Bald schon wollen sie übrigens den nächsten Tesla-Hack in Angriff nehmen. Nach dem Infotainmentsystem und dem Autopiloten soll die dritte große Säule dran sein: das sogenannte Gateway, verbunden mit den Systemen für Lenkung und Bremsen. Auch hier dürften sie es zunächst mit dem „Voltage-Glitch-Angriff“ versuchen.