Erst im Januar wurde an der Stadtgrenze zu Berlin die Maul- und Klauenseuche nachgewiesen. Für alle Paarhufer galten ab diesem Zeitpunkt strenge Quarantäne und regelmäßige Kontrollen. Damals mussten der Berliner Zoo und Tierpark vorübergehend schließen, Milchbetriebe in der Region mussten täglich mehrere tausend Liter Milch entsorgen, mehrere hundert Schweine und Ziegen mussten getötet werden.
Das Beispiel zeigt: Treten gefährliche Tierseuchen auf, muss sofort gehandelt werden. Das gilt aktuell auch im Tierheim Berlin. Dort wurde im September die Newcastle-Krankheit entdeckt. Die Einrichtung musste sofort für den regulären Publikumsverkehr schließen. Gleichzeitig wurden strenge Seuchenschutzmaßnahmen eingeleitet. Doch wie ist der Stand mittlerweile? BERLIN LIVE hat nachgehakt.
Tierheim Berlin musste sofort schließen
Die Newcastle-Krankheit betrifft Vögel und führt nach einer Infektion meist unweigerlich zum Tod. Nach Auftreten der Symptome wie Atemnot, Lähmungserscheinungen und Durchfall sterben die Tiere oft innerhalb von fünf Tagen. Das Virus wurde 1927 erstmals in der englischen Stadt Newcastle upon Tyne nachgewiesen. Schon 2024 gab es einen Ausbruch im Berliner Tierheim – und nun auch in diesem Jahr.
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Wie Zoe Dymke, Sprecherin der Einrichtung, auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärt, wurde das Virus bei einem Fundtier festgestellt. Normalerweise werden diese „nach der Eingangsquarantäne unverzüglich geimpft“, allerdings musste die entsprechende Brieftaube aufgrund starker Verletzungen bei ihrer Ankunft sofort vom Tierarzt untersucht werden. Dabei wurde das Tier positiv auf die Newcastle-Krankheit getestet. Die Folgen für das Tierheim sind fatal: „Damit ist unser kompletter Bestand gesperrt“, erklärt Dymke.
Das müssen Besucher wissen
Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, musste das Tierheim sofort für den regulären Publikumsverkehr schließen. Seither sind einzig Besuche mit vorheriger Terminankündigung möglich. Gleichzeitig muss der gesamte Vogelbestand zweimal getestet werden. Dabei handelt es sich laut der Sprecherin des Berliner Tierheims um 380 Vögel, Hühner und Tauben. Immerhin: Nach der ersten Probe gab es keinen weiteren Fall der Krankheit.
Am Dienstag (7. Oktober) findet die zweite Probe statt. „Sind auch hier alle negativ, öffnet das Tierheim etwa um den 20. Oktober wieder für Beratungen, auch ohne Termin.“
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Und auch für die Mitarbeitenden gibt es gute Neuigkeiten: Infektionen innerhalb der Belegschaft konnten bisher verhindert werden. Das Virus ist in Einzelfällen auch auf den Menschen übertragbar. Hier äußert es sich allerdings nur durch Bindehautentzündungen. Um das zu verhindern, muss das Team aktuell mit Schutzkleidung arbeiten und verschiedene Seuchenschutzmaßnahmen einhalten.
Ende Oktober dann die erfreuliche Meldung: Das Tierheim Berlin darf ab dem 21. Oktober wieder öffnen!




