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1. Mai in Berlin: Karl Lauterbach flieht vor Pöbel-Demonstranten

Am Rande einer Demonstration zum 1. Mai wurde Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach angepöbelt. Sicherheitsleute schützten ihn.

© dpa/Sebastian Gollnow, Imago/dts Bildagentur

Zwischen Party und Protest - So lief der 1.Mai in Berlin

Noch am Abend des 1. Mai zog die Polizei Berlin ein weitgehend positives Fazit. Die ganz großen Eskalationen vergangener Jahre gab es in diesem Jahr nicht. Seit Jahren wird der Tag der Arbeit immer friedlicher in Berlin.

Auch die Revolutionäre 1. Mai-Demo, an der sich sehr unterschiedliche linke bis linksradikale Gruppen beteiligen, sorgt längst nicht mehr für die großen Krawalle. Noch-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dürfte ein ungeplantes Aufeinandertreffen mit Teilen der Demo dennoch in schlechter Erinnerung behalten.

1. Mai in Berlin: Lauterbach angepöbelt

Im Netz ist kursiert seit dem Abend des 1. Mai ein Video, das den SPD-Politiker mit tief ins Gesicht gezogener Kappe zeigt, wie er sich zusammen mit Sicherheitspersonal einen Weg durch die Revolutionäre 1. Mai-Demo bahnt. Laut einem Bericht der „Bild“ soll Lauterbach gerade auf dem Rückweg von einem privaten Termin gewesen sein. Weil die Straßen gesperrt waren, musste er zu Fuß durch den Demo-Zug.



Das Video zeigt dabei, wie Lauterbach durch die Menge geführt wird, dabei hebt er immer wieder seine Arme schützend vors Gesicht. Der Grund ist auf der Ton-Spur zu hören. Arme hebt er dabei teils schützend vors Gesicht. Denn Lauterbach wurde erkannt, immer wieder wurde sein Name gerufen. Die Person, die das Video offenkundig aufzeichnete rief Lauterbach hinterher: „Ey, du Faschistenschwein.“ Und kurz darauf nicht wirklich höflicher: „Ey, Sie Faschistenschwein.“

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Welchen Block der Demonstration Lauterbach hier durchquert, ist nicht wirklich zu erkennen. Vereinzelt tragen Personen eine Kufiya, im Hintergrund wehen Fahnen Palästinas. Warum die Demonstranten Lauterbach als Faschisten bezeichnen,ist nicht bekannt.

Lauterbach ist Anfeindungen gewöhnt

Karl Lauterbach ist Anfeindungen indes gewöhnt. Als Gesundheitsminister trat er während der Corona-Pandemie die Nachfolge von Jens Spahn (CDU) an und zog schnell den Hass zahlreicher Corona-Leugner und Impfgegner auf sich. Die rechtsextreme Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ hatte sogar geplant Lauterbach zu entführen. In diesem Zusammenhang wurden inzwischen bereits sechs Personen verurteilt.


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Am Montag scheidet Karl Lauterbach übrigens aus dem Amt des Gesundheitsministers aus. Eine Hassfigur könnte er für viele dennoch weiter bleiben.