Die Nachricht traf viele Menschen in Berlin wie ein Schock: Am Samstag (1. November) wurde im Bezirk Neukölln ein 22-Jähriger festgenommen, der einen Anschlag geplant haben soll. Zwar sind keine Hinweise auf ein konkretes Ziel bekannt, doch die Vorbereitungen hatten offenbar ein Maß erreicht, das die Behörden zum Zugriff veranlasste.
In den Tagen nach der Festnahme werden immer mehr Informationen über Abdallah R. bekannt. Aber wer ist der Mann, der an drei Adressen gemeldet war und mutmaßlich ein Attentat plante.
Berlin: Behörden hatten ihn nicht auf dem Schirm
Der Hinweis auf den 22-Jährigen kam Medienberichten zufolge von einem ausländischen Geheimdienst. Welcher Staat den deutschen Behörden auf die Sprünge half, ist nicht bekannt. Klar ist nur, dass der syrische Staatsbürge, der sich seit 2023 in Berlin aufhält, unter dem Radar agierte. Die Dienste in den USA oder Israel haben wesentlich weitergehende Möglichkeiten Nachrichten und Telefongespräche abzuhören.
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Über R. selbst ist nicht viel bekannt. Er kam 2003 in der Region Idlib zur Welt und erreichte 2023 Berlin – ohne jedoch als Flüchtling oder Asylbewerber anerkannt zu werden. Stattdessen habe er subsidiären Schutz erhalten, was aufgrund der damaligen politischen Situation in Syrien nicht unüblich war. Der wird gewährt, wenn Geflüchteten in ihrer Heimat Menschenrechtsverletzungen drohen.
Nachbarn in der Sonnenallee sind fassungslos
Aufmerksam wurden die Behörden auf R. offenbar, weil der in den Sozialen Medien eine starke ideologische Nähe zum sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) gezeigt haben soll. So habe er dort Propaganda-Lieder der Terrororganisation geteilt. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, soll der 22-Jährige zudem in engem Kontakt zum IS gestanden haben.
In der Sonnenallee, in der R. unter anderem gemeldet war, haben viele Bewohner die Nachricht noch nicht verdaut. „Das ist unglaublich, dass so jemand hier mitten unter uns wohnt“, sagt jemand gegenüber der „Berliner Morgenpost“. In der Nachbarschaft kennen sich viele – Abdallah R. sagt jedoch spontan niemandem etwas. „Vielleicht ist er unser Kunde, dann würde ich vermutlich sein Gesicht erkennen, aber ich kenne seinen Namen nicht“, heißt es in einer nahegelegenen Bäckerei.




