Schon seit Dienstag (1. Juli) kämpft die Feuerwehr in der Gohrischheide im sächsischen Landkreis Meißen gegen einen Waldbrand. Auf dem Gelände eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in der Nähe eines Sprengplatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes war ein Feuer ausgebrochen.
Die Löscharbeiten in dem munitionsbelasteten Gebiet sind schwierig. Am Mittwochmittag breitet sich der Brand auch nach Brandenburg auf mehrere Hundert Hektar aus. Noch immer ist kein Ende in Sicht!
Die Löscharbeiten in der Gohrischheide dauern nach wie vor an. Immer wieder wurden die Flammen durch den aufkommenden Wind angefacht. Die Verantwortlichen beobachten das Wettergeschehen ganz genau. Alle Infos liest du hier im Newsblog:
Waldbrand in der Gohrischheide: Hängt jetzt alles vom Wetter ab?
Dienstag, 8. Juli
17.51 Uhr: Die Brandfläche hat sich scheinbar wieder etwas ausgeweitet. Laut Landratsamt sind inzwischen rund 2.400 Hektar der insgesamt 2.800 Hektar großen Gohrischheide vom Feuer betroffen – also über 80 Prozent der Fläche.
14.47 Uhr: Laut dem MDR soll die Polizei Dresden bereits während der Löscharbeiten zur Ursache des Brandes in der Gohrischheide ermittelt haben. Die Beamten sollen Daten gesammelt, Fotos ausgewertet und Zeugen befragt haben. Außerdem haben Brandursachenermittler einzelne Brandstellen untersucht. Ergebnisse gibt es noch nicht, die Ermittlungen laufen in alle Richtungen.
13.43 Uhr: Die Evakuierung des Ortes Heidehäuser in der Gemeinde Wülknitz wird um 15 Uhr aufgehoben. Der Einsatzabschnitt ist laut Landkreis Meißen beendet, derzeit laufen hier noch Aufräumarbeiten. Etwa 80 Bewohner waren seit Mittwoch (2. Juli) wegen des Waldbrandes evakuiert.
12.33 Uhr: Die Lage in der Gohrischheide scheint sich weiter zu beruhigen. Landrat Ralf Hänsel erklärte gegenüber dem MDR: „Die Regenfälle und die abgekühlte Temperatur helfen in der aktuellen Lage.“
11.55 Uhr: Die Bundeswehr zieht ihren ersten Löschhubschrauber vom Waldbrand in der Gohrischheide ab. Er war fast vier Tage im Einsatz und warf über eine Million Liter Wasser ab. Soldaten aus Holzdorf unterstützten die Brandbekämpfung aus der Luft.
11.26 Uhr: Die Feuerwehrleute aus den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen sind nach mehreren Tagen im Einsatz in der Gohrischheide zurückgekehrt. Bis gestern waren noch 15 Kräfte aus Leipzig und 38 aus Nordsachsen vor Ort.
8.41 Uhr: Am Montagabend habe es in der Nähe der Kaserne Zeithain ein größeres Brandereignis gegeben. Durch die Unterstützung des Regens habe dies aber schnell erfolgreich bekämpft werden können. Am Vormittag sollen die Löscheinsätze per Hubschrauber wieder fortgesetzt werden.
8.20 Uhr: Einsetzender Regen hat beim verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide im nördlichen Sachsen für Entlastung gesorgt. Die Lage in einigen Einsatzabschnitten bleibt stabil, wie der Landkreis mitteilte. Es gebe immer wieder aufflammende Abschnitte.
Montag, 7. Juli
19.51 Uhr: Laut der Feuerwehr vor Ort ist die Lage immer noch nicht komplett unter Kontrolle. Besonders besorgniserregend seien mögliche starke Windböen in der Nacht, die Glutnester neu entfachen und das Feuer weiter verbreiten könnten. Derzeit sind etwa 600 Einsatzkräfte im Einsatz.
17.21 Uhr: Wie der MDR berichtet, wurden bei den Brandeinsätzen in der Gohrischheide drei Feuerwehrleute verletzt. Zwei Einsatzkräfte sollen Brandverletzungen erlitten haben, ein weiterer Feuerwehrmann hatte Kreislaufprobleme.
16.42 Uhr: Die Evakuierung in Jacobsthal Bahnhof endet heute um 17 Uhr, während sie für Heidehäuser bestehen bleibt. Andere Orte im Landkreis Meißen sind nicht mehr betroffen.
15.17 Uhr: Wegen des Waldbrandes sind aktuell die B169 (zwischen Neudorf und dem Abzweig Heidehäuser), die S89 (zwischen Heidehäuser und Nieska) und die Straße K8577 (zwischen Abzweig nach Spansberg / S89 und Spansberg) gesperrt.
13.21 Uhr: Bei einer Pressekonferenz erklärte Landrat Ralf Hänsel die neue Taktik so: „Jetzt haben die Kameraden den Auftrag, das Feuer im Prinzip so weit wie möglich an sich heran brennen zu lassen, damit es verbrennt und dann nicht mehr brennen kann und dann das Feuer zu löschen, wenn es da ist.“ Bliebe man bei der alten Taktik, gäbe es eine Materialschlacht mit dem Feuer, die sich Tage oder Wochen ziehen könnte.
Bislang seien die Einsatzkräfte auch in den Wald hineingegangen, um dort das Unterholz zu vernässen. Dieses sei dann aber vom Feuer getrocknet und anschließend verbrannt worden.
7.01 Uhr: In der Nacht zu Montag ist der erhoffte Regen über dem Waldbrandgebiet in der Gohrischheide ausgeblieben. Einsatzkräfte hoffen im Laufe des Montags auf Niederschläge. Indes haben sie ihre Einsatzstrategie geändert. Es wurden feste Grenzen geschaffen, bis zu denen das Feuer brennen kann, dahinter soll ihm die Nahrung entzogen werden. Drei Viertel der Vegetation sind abgebrannt.
Sonntag, 6. Juli
22:00 Uhr: Am Abend waren mehrere Hubschrauber im Einsatz: ein Löschhubschrauber der Bundeswehr, zwei der Bundespolizei sowie ein weiterer Lösch- und ein Aufklärungshubschrauber der Landespolizei. Zusätzlich setzt die Landespolizei eine Erkundungseinheit per Hubschrauber, eine Tauchergruppe und bis 22 Uhr auch einen Wasserwerfer ein.
Das Landratsamt informierte am Abend, dass im Laufe des Tages ein Feuerwehrmann aufgrund von Kreislaufproblemen medizinisch versorgt werden musste – er wurde umgehend von Sanitätern behandelt.
14.38 Uhr: Am Sonntag sprach das Landesamt von 2.100 Hektar, die von dem Waldbrand betroffen waren. Die gesamte Gohrischheide umfasst nur 2.800 Hektar. Meißens Landrat Ralf Hänsel (CDU) erklärte dazu: Jetzt sei „bald alles abgebrannt“. Er versuchte das Positive daraus zu ziehen: „Das klingt ein kleines bisschen makaber, aber man muss jetzt rückwärts auch sagen, was abgebrannt ist, brennt dann auch nicht mehr.“
13.53 Uhr: Die Einsatzkräfte im Waldbrandgebiet hoffen auf Regen. Tatsächlich waren vor einigen Tagen Niederschläge angekündigt, doch ob diese kommen, ist laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) aktuell fraglich. Zwar könne es örtliche Gewitter geben, doch das garantiere nicht, dass das Waldbrandgebiet auch Regen abbekomme, sagte Meteorologin Helga Scheef der „Lausitzer Rundschau“. Das Problem an Gewittern: Diese gehen oft auch mit Sturmböen einher – und die könnten das Feuer sogar noch anfachen.
11.08 Uhr: Das Landratsamt im sächsischen Meißen hat erklärt, dass inzwischen eine Fläche von 2.100 Hektar von dem Brand betroffen ist. Das entspricht etwa der Fläche des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Insgesamt seien derzeit rund 555 Kräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr, Polizei und anderen Organisationen in sechs Einsatzabschnitten im Einsatz.
8.28 Uhr: Am Samstagabend sagte der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster, Martin Neumann, dass das Feuer langsam auf den Ortsteil Kosilenzien zulaufe. Gefahr bestehe bislang aber nicht.
7.59 Uhr: Am Samstag waren rund 700 Einsatzkräfte an den Löscharbeiten beteiligt. Vom Brand geht noch immer Gefahr aus. Der Samstag hatte mit heißen Temperaturen und einem auffrischenden Wind für eine dynamische Lage gesorgt.
Samstag, 5. Juli
22:00 Uhr: Das Landratsamt Meißen teilte am Abend mit, dass die am Morgen erfassten Satellitendaten noch ausgewertet und anschließend bewertet werden. Der Sachsenforst schätzt die Brandfläche inzwischen auf rund 1.300 Hektar – zuvor war von etwa 1.000 Hektar die Rede.
Die Einsatzkräfte versuchen aktuell, die Lage am Bahnhof Jacobsthal unter Kontrolle zu bringen. Das Feuer droht dort auf den Sprengplatz überzugreifen. Aus Sicherheitsgründen erfolgen die Löscharbeiten ausschließlich von den Fahrzeugen aus.
15.00 Uhr: Wie Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel erklärte, drückt der Wind nach wie vor aus Sachsen in Richtung Brandenburg. Es sei also möglich, dass sich das Feuer auch auf das Bundesland ausdehnen könnte. Bislang sei aber auf der Seite Brandenburgs noch kein Wald betroffen. Auf sächsischer Seite kämpfen derzeit Feuerwehrleute aus mehreren Bundesländern gegen die Flammen.
13.37 Uhr: Im Laufe des Tages wird Unterstützung unter anderem von der Bundeswehr in der Gohrischheide erwartet. Außerdem sollen mehrere Hubschrauber im Einsatz sein, um die Koordinierung des Einsatzes zu übernehmen. Kräfte des THW sind im Einsatz, um die Einsatzkräfte zu unterstützen. Sie betanken Einsatzfahrzeuge und verpflegen die Lösch-Kräfte.
12.37 Uhr: Wann gibt es wieder Regen? Am Wochenende aller Wahrscheinichkeit nach nicht. Oder zumindest nicht in den Mengen, die es brauchen würde, um die Waldbrandgefahr deutlich zu senken. Im Laufe des Montags soll es dann aber etwas Regen geben.
10.25 Uhr: Weil der Wind inzwischen von Süden kommt, ist der Rauch vom Feuer in der Gohrischheide bis Berlin zu riechen. Im Süden der Hauptstadt haben mehrere Anwohner Brandgeruch gemeldet.
10.01 Uhr: In mehreren Landkreisen in Brandenburg herrscht heute die höchste Waldbrandstufe 5. Darunter sind die Landkreise Dahme-Spreewald, Märkisch Oderland, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree, Spree-Neiße, Teltow-Fläming und der Landkreis Elbe-Elster, der auch vom Brand in der Gohrischheide betroffen ist. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) soll auch am Sonntag noch höchste Waldbrandgefahr herrschen.
9.21 Uhr: Wie das Landratsamt im sächsischen Meißen mitteilt, sei die Nacht zwar ruhig gewesen, die Lage rund um die Gohrischheide bleibe aber angespannt. Von neuen Sattelitenbildern erhoffe man sich, das bestehende Brandgeschehen besser einschätzen zu können. Die „Lausitzer Rundschau“ berichtet mit Bezug auf Feuerwehrleute, dass der Brand bereits eine Fläche von 1.000 Hektar umfasse. Das ist eine Fläche, die dreimal so groß ist, wie das Tempelhofer Feld.
7.08 Uhr: Am Freitagabend wurde mit der Ortschaft Jacobsthal Bahnhof in Sachsen ein weiterer Ort evakuiert. Im bislang evakuierten Ort Heidehäuser gab es nach Angaben der Feuerwehr keine Beschädigungen.
Freitag, 4. Juli
20.11 Uhr: Wie der RBB berichtet, rechnet die Feuerwehr damit, dass sich der Wind gegen 21 Uhr dreht. Aus diesem Grund könnte der Brand erneut aufflammen. Die Feuerwehr hat deswegen jetzt schon zusätzliche Einsatzkräfte fürs Wochenende eingeplant.
14.12 Uhr: Entsprechend sind für das gesamte Wochenende zahlreiche Feuerwehrkräfte für die Region eingeplant. Zudem wurden weitere Tanklöschfahrzeuge über die Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen zur Kaserne Zeithain (Landkreis Meißen) geschickt. Da das Gebiet munitionsbelastet ist, werden die Löscharbeiten beschwert.
13.55 Uhr: Laut Martin Neumann, dem Leiter der Feuerwehr in Liebenwerda (Elbe-Elster) sei eine riesige Fläche von dem Brand betroffen. Aktuell gebe es auf dem Brandenburger Territorium lediglich Rauchentwicklung, doch das müsse nicht so bleiben. Der Einsatzleiter warnt: „Die Windrichtung könnte gegen 1 oder 2 Uhr nachts wieder nach Brandenburg abdrehen.“