Veröffentlicht inVerkehr

Bahn in Berlin: Neue Nachtzug-Linie mit vielen Problemen – „Eine mittlere Katastrophe“

Es gibt eine neue Bahn in Berlin, und zwar den Nachtzug von der Hauptstadt nach Paris. Doch da gibt es jetzt Probleme.

Bahn in Berlin
© imago images / Rüdiger Wölk

Deutschlandticket: das bekommst du für 49 Euro im Monat

Für 49 Euro pro Monat mit Bus und Bahn durch die gesamte Republik fahren. Das ist mit dem Deutschlandticket möglich.

Reiseliebhaber können sich jetzt über eine neue klimafreundliche Linie von Berlin nach Paris freuen. Und zwar handelt es sich um eine Nachtzug-Linie von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). Rund 14 Stunden dauert die Zugfahrt nach Paris vom Berliner Hauptbahnhof über Halle, Erfurt, Frankfurt und Straßburg. Aber das ist kein Problem, denn im Zug kann man arbeiten, schlafen und die schöne Aussicht genießen.

Doch bei der Sache gibt es zahlreiche Probleme. Zum Beispiel kosten Tickets, wenn man überhaupt noch welche ergattern kann, sehr viel Geld. In einem Interview mit „rbb24“ fällt Carl Waßmuth vom Bündnis „Bahn für alle“ ein vernichtendes Urteil.

Bahn in Berlin: Neue Linie, viele Probleme

„Bahn für alle“ ist ein Netzwerk von 19 Organisationen aus Umweltschutzorganisationen und Gewerkschaften, die sich für den Verbleib der Eisenbahnen im Besitz der öffentlichen Hand einsetzen. Carl Waßmuth ist Mitbegründer dieses Bündnisses und ist glücklich, dass die Nachtzug-Linie nach Paris nach knapp 10 Jahren wieder zurückkehrt.


Auch interessant: BVG: Berliner schimpft über die Busfahrer – „Es ist mir letzte Nacht schon wieder passiert!“


„Wir als „Bahn für alle“ standen 2016 am Hauptbahnhof und haben quasi mit Tränen in den Augen die Einstellung des letzten Nachzugs Berlin-Paris begleitet und dagegen protestiert“, so Waßmuth.

Buchungs-Plattformen eine „mittlere Katastrophe“

Doch mit den Buchungs-Plattformen für die Nachtzug-Linie hat Waßmuth ein Riesenproblem. „Die Buchungs-Plattformen für Nachtzüge in Europa sind eine mittlere Katastrophe, da sind wir noch lange nicht da, wo wir hinmüssen“, sagt Waßmuth im Interview mit „rbb24“.

„Wir brauchen eine einheitliche Buchungs-Plattform für alle Nachtzüge, sodass ich mir jetzt nicht erst eine Ausbildung zulegen muss, um herauszufinden, wo ich diesen Nachzug buchen kann.“


Mehr News aus Berlin:


Ein weiteres Problem ist der teure Preise der Nachtzug-Tickets verglichen mit Flugtickets. „Das liegt daran, dass der Flugverkehr massiv subventioniert wird, obwohl er so klimaschädlich ist, und der Zugverkehr in den Subventionen benachteiligt wird“, erklärt Waßmuth.

Aus diesem Grund fordert das Bündnis „Bahn für alle“, dass es keinen innereuropäischen Flug unter 100 Euro geben darf. Zusätzlich solle keine innereuropäische Zugfahrt über 85 Euro kosten.