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Berliner Radfahrer kritisieren Verkehrssenatorin Manja Schreiner: „Rückschritt in die 70er Jahre“

Der ADFC kritisiert eine Aussage der Berliner Verkehrssenatorin scharf: Es sei ein Rückschritt in die 1970er Jahre.

Berlin
© Imago/Sabine Gudath, Imago/snapshot

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Manja Schreiner (CDU) ist mit dem Versprechen angetreten, als Verkehrssenatorin Politik für alle Fortbewegungsmittel in Berlin zu machen. Doch nach den ersten Monaten im Amt sind zumindest viele Fahrradfahrer mit der Performance der neuen Senatorin unzufrieden.

Als beinahe erste Amtshandlung hatte Schreiner nämlich den Bau und die Planung von Radwegen eingefroren und anschließend nur teilweise wieder freigegeben. Nun sprach sie sich für sogenannte Hochbord-Radwege aus. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club Berlin (ADFC) kritisiert diese Pläne scharf.

Berlin: ADFC kritisiert Hochbord-Radwege

Hochbord-Radwege sind Fahrradstreifen, die n den Bürgersteig integriert sind und sich auf selber Höhe mit dem Gehweg befinden. Schreiner erklärte dazu: Wenn man einen abgetrennten Radweg hat, der ertüchtigt werden muss, ist es immer meine allererste Option, den zu sanieren, statt auch die Fahrradfahrer noch auf die Straße zu holen.“

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Eine Argumentation, die der Berliner ADFC ablehnt. Zum einen seien Hochbordradwege oftmals viel zu schmal, zum anderen würden sie auf einem oftmals ebenfalls zu schmalen Gehweg verlaufen, schreibt der Verein auf X (ehemals Twitter). Zudem würden zwischen einem Hochbord-Radweg und der Straße oftmals parkende Autos stehen. Ein Sichtkontakt würde dadurch erst im Kreuzungsbereich möglich, was Unfälle wahrscheinlicher machen würde.

ADFC: Rückschritt in die 1970er Jahre

Auf die Sanierung dieser Radwege zu setzen, anstatt neue Radwege zu bauen, sei laut ADFC „kein innovatives Verkehrskonzept“, vielmehr sei es ein „Rückschritt in die 1970er Jahre, als Stadt noch autozentriert gedacht und gebaut wurde“.


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Das gehe aber heute nicht mehr. Immer mehr Menschen in Berlin würden mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen. Der Verein fordert per X eine gerechte Verkehrsaufteilung. Dafür müssten dann eben Parkplätze wegfallen, so wie es aktuell auf der Schönhauser Allee geschehe.