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Berlin: Mutter und Kind totgefahren – wird jetzt öfter geblitzt?

Am 9. März wurden eine Mutter und ihr Kind an der Leipziger Straße totgefahren. Wird hier seither öfter geblitzt? Autofahrer vermuten das.

Berlin
© dpa/Christoph Soeder

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Diese Nachricht schockte ganz Berlin! Am 9. März wurden eine Mutter und ihr Kind (4) auf der Leipziger Straße totgefahren. Ein 83-Jähriger war offenbar mit hoher Geschwindigkeit auf den Radstreifen gefahren, um dem Ende eines Staus auszuweichen. Dort rammte er die beiden Personen.

Neben Beileidsbekundungen gab es vor allem in den Sozialen Netzwerken auch Forderungen an die Politik. Sie solle den Radweg sichern und das Tempolimit nicht erhöhen. Einige Autofahrer vermuten indes: Es wird schon etwas getan, nämlich mehr geblitzt. Doch was ist da dran?

Berlin: Wird in der Leipziger Straße mehr geblitzt

In mehreren Facebook-Gruppen, in denen Autofahrer sich vor Geschwindigkeitskontrollen warnen, tauchten in den vergangenen Wochen immer wieder Fotos von Blitzern in der Leipziger Straße auf. Viele vermuteten einen Zusammenhang mit dem Unfall vom 9. März. „Die wirst du da jetzt öfter sehen“, schrieb einer.

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Doch was ist da dran? BERLIN LIVE fragte bei der Polizei nach – und erhielt eine klare Antwort. „Die Anzahl der Geschwindigkeitsüberwachungseinsätze liegt im ersten Quartal 2024 ungefähr auf dem Niveau zum Vergleichszeitraum des Vorjahres“, teilte Polizeisprecher Martin Dams mit. Man sehe keine Notwendigkeit für eine Intensivierung der Bemühungen nach dem Unfall.

So viel wurde an der Leipziger Straße geblitzt

Tatsächlich war die Berliner Polizei ohnehin sehr aktiv an der Leipziger Straße. Zwischen dem 10. März und dem 27. März gab es 13 Einsätze mit unterschiedlichen Gerätschaften. In insgesamt 216 Einsatzstunden wurden 3792 Geschwindigkeitsverstöße verzeichnet. Das sind mehr als 17 Verstöße pro Stunde. Der Durchschnitt tagsüber dürfte aber noch höher liegen. Denn vom 7. bis zum 14. März stand ein Gerät ganze sieben Tage am Stück an der Leipziger Straße – auch nachts, bei wenig Verkehr. Bei einem fünfstündigen Einsatz am 27. März wurden 316 Verstöße festgestellt – mehr als ein Verstoß pro Minute.


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Das Gefühl einiger Autofahrer an der Leipziger Straße nun öfter kontrolliert zu werden, trügt nach Angaben der Polizei also. Das Gefühl vieler Fußgänger, dass öfter mal zu schnell gefahren wird, scheinbar aber nicht.