Die Transformation des Straßenverkehrs spielt im 21. Jahrhundert eine enorme Rolle. In einem Berliner Kiez wollen die politischen Entscheidungsträger daher Erleichterungen für alle Verkehrsteilnehmer schaffen.
Bei einer Infoveranstaltung informierten sie nun die Anwohner über ihr konkretes Vorhaben – doch die Reaktionen sprechen eine deutliche Sprache.
Berlin: In diesem Kiez soll sich einiges ändern
Am vergangenen Donnerstag (27. März) luden die Berliner Bezirksstadträtin Annika Gerold (Grüne) und Simon Stolz, Verkehrsplaner des Straßen- und Grünflächenamtes, in die Friedrichshainer Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda ein, um mit den Anwohnern über das neue Verkehrskonzept im Ostkreuz-Kiez zu sprechen. Sie verrieten, dass Maßnahmen wie Poller, Einbahnstraßen und Fußgängerzonen zu einer Verkehrsberuhigung beitragen sollen – zum Unmut vieler Betroffener.
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Im Anschluss der Versammlung bemängeln diese nämlich die mangelnde Mitbestimmung beim Thema. „Die Veranstaltung war unter aller Sau. Am Ende war es nur eine Info-Veranstaltung, die nichts mehr ändert. Vor dem Beschluss kriegt keiner was davon mit und hinterher werden wir Bürger immer nur vor vollendete Tatsachen gestellt“, ärgert sich Anwohner Max K. im Gespräch mit der „BZ“.
Senior nimmt kein Blatt vor den Mund
Was manchen Leuten zusätzlich sauer aufstößt: die Stimmungsmache gegen Autofahrer. „Diese Arroganz! Man bekommt vermittelt: Autofahrer sind Verbrecher“, meint der 77-jährige Peter B. Auch er habe im Vorfeld nichts von den geplanten Maßnahmen gewusst. Laut Bezirksamt seien allerdings 600 Anwohner vor dem Beschluss des Konzepts um ihre Meinung gebeten worden.
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Bereits während der Veranstaltung war der Gegenwind spürbar. Personen verteilten im Rahmen einer Gegeninitiative („Mit. Bestimmung. Fhain.„) Flyer und starteten eine Online-Petition. Politikerin Gerold betonte jedoch: „Es wird weiterhin alles mit dem Kfz erreichbar sein, nur müssen sie sich neue Wege suchen.“