Die BVG bringt täglich über drei Millionen Fahrgäste an ihr Ziel. Doch nicht immer verläuft das nach Plan. Mal gibt es Verspätungen, mal gibt es Ausfälle – und mal werden ganze Teile der Stadt in einen verkehrstechnischen Stillstand versetzt, zum Beispiel wegen eines Staatsbesuchs.
Eine Buslinie ist davon besonders häufig betroffen. Sie wurde erst kürzlich in einer nicht-repräsentativen Umfrage in den sozialen Medien zur schlimmsten Linie der Stadt gewählt. Doch das soll nicht so bleiben. Die BVG will handeln.
BVG: Fahrgäste sind sich einig
Wer selbst schon mal mit ihr gefahren ist, kann den Unmut vieler Fahrgäste verstehen: Die Buslinie M41 fährt von der Sonnenallee Ecke Baumschulenstraße über den Hermannplatz. Von da aus geht es weiter zum Halleschen Tor, den Potsdamer Platz und schließlich zum Hauptbahnhof. Damit dürfte der BVG-Bus auf dieser Strecke auf den meist befahrensten Straßen der Stadt unterwegs sein.
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Durch den dichten Verkehr sind Verspätungen an der Tagesordnung. Genauso wie völlig überfüllte Busse. Für viele Fahrgäste der BVG ist deshalb klar: Das ist „die schlimmste Strecke“ Berlins. Manche sagen ihr sogar nach, weit „über die Landesgrenzen hinaus“ bekannt zu sein.
Gelber Riese gibt sein Bestes
Auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärt BVG-Sprecher Markus Falkner, dass der gelbe Riese um das Problem weiß. Nicht zuletzt die Streckenführung führe immer wieder zu massiven Beeinträchtigungen, nicht nur „durch die allgemeine Verkehrssituation“, sondern auch durch „Großveranstaltungen, Demonstrationen, Staatsbesuche oder Baustellen.“
In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen deshalb bereits durch verschiedene Maßnahmen versucht, für Entspannung auf der „gut ausgelasteten“ Linie zu sorgen, zum Beispiel durch geänderte Ampelschaltungen. Doch nach wie vor sei die Lage „anspruchsvoll“, so Falkner. Das Problem: Die Linie wird täglich von zehntausenden Fahrgästen genutzt, „eine grundlegend andere Wegeleitung wäre daher auch nicht zielführend.“ Doch es gibt einen Lichtblick! Denn laut dem Sprecher gibt es derzeit Überlegungen, die Linie durch eine Tram zu ersetzen.
Verkehrssenat macht Hoffnung
Das bestätigt gegenüber BERLIN LIVE auch die Senatsverwaltung für Mobilität. Laut Sprecher Michael Herden läuft dafür bereits die Grundlagenuntersuchung. „Aktuell werden alle Trassenvarianten miteinander verglichen und bewertet.“ Das grundsätzliche Ziel dabei ist aber klar: Die neue BVG-Linie soll von Schöneweide bis zum Potsdamer Platz führen.
Denn „durch die Durchbindung der Strecke bis Schöneweide ergeben sich neue Verbindungen zum Bestandsnetz in Treptow-Köpenick und zur Regional- und S-Bahn.“ Gleichzeitig wäre die Tram auf vollen Straßen wie der Sonnenallee durch eigene Schienen weniger Stau ausgesetzt.
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Das Projekt soll sich groben Schätzungen zufolge auf rund 175 Millionen Euro belaufen. Der Betrag könne sich durch die aktuellen Untersuchungen aber auch nochmal konkretisieren – und damit verändern, so Herden. Der mögliche Baustart der neuen BVG-Tramlinie ist – Stand jetzt – für 2032 geplant, die Inbetriebnahme für 2035.
„Ob und wann die Straßenbahn jedoch schlussendlich kommen wird, ist abhängig vom Ergebnis der derzeitigen Untersuchung und – damit verbunden – dem Nachweis der Wirtschaftlichkeit, einem Senatsbeschluss zur Fortführung der Planung nach der Grundlagenuntersuchung und der Absicherung der Finanzierung des Vorhabens“, so der Sprecher abschließend. Die tägliche Leidensfahrt mit der M41 könnte in Zukunft also Geschichte sein, doch ob es wirklich so weit kommt, steht noch in den Sternen.