Erst Anfang des Jahres sorgte die Verkehrsunfallstatistik für Schlagzeilen. Mit 55 Verkehrstoten wurde 2024 ein trauriger Rekord erreicht. Jetzt versetzen diese Unfallzahlen die Berliner Politik in Aufruhr. Denn auch bei der BVG kracht es erschreckend oft.
Besonders gefährlich: Die Fahrt mit der Straßenbahn. Mehr als 780 Mal kam es in den letzten Jahren zu Straßenbahnunfällen. Wie kann das sein?
BVG verzeichnet 781 Unfälle bei der Berliner Straßenbahn
Besonders im Osten Berlins sind die Straßenbahnen verbreitet und bringen viele Fahrgäste der BVG an ihr Ziel. Doch es gibt einen entscheidenden Nachteil. Denn anders als U-Bahn und S-Bahn sind die Trams im Straßenverkehr unterwegs. Das hat nicht nur Verspätungen durch Staus und Sperrungen zur Folge, sondern führt auch zu Unfällen, wie eine Anfrage des Lichtenberger CDU-Abgeordneten Danny Freymark (42) zeigt.
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Demnach gab es von 2022 bis 2024 insgesamt 781 Unfälle, bei denen Fahrgäste verletzt wurden. Die Antwort der BVG auf die Anfrage, von der die „BZ“ jüngst berichtet, macht deutlich: Die Zahl der Unfälle stieg von Jahr zu Jahr kontinuierlich an. Waren es 2022 noch 250, gab es 2023 242 Unfälle und im vergangenen Jahr sogar 289, bei denen Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen oder aufgrund einer Gefahrenbremsung verletzt wurden.
Immer wieder Kollisionen durch Fehlverhalten von Autofahrern
Immer wieder passiert es, dass Autofahrer oder Fußgänger unerlaubt auf den Tram-Gleisen unterwegs sind. So war in 70 Prozent der Fälle eine Gefahrenbremsung, die eine Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern verhindern sollte, Grund für den Unfall. Dass das Fahrpersonal der BVG die Schuld an einem Unglück trägt, ist äußert selten. Von 2022 bis 2024 ist lediglich ein solcher Fall bekannt.
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