Das Streckennetz der BVG läuft durch alle Ecken Berlins. Daher wirkt sich auch so gut wie alles, was überirdische passiert auf die Unterwelt der U-Bahnen aus. Die neun Linien fahren durch Villenviertel genauso wie durch Problemkieze.
Rund um den Görlitzer Park soll nun ein Zaun gebaut werden, der die Grünanlage nachts verschließt. Eines der streitbarsten Projekte seit Jahren. Der Zaun soll gegen den Drogenhandel helfen – doch der könnte nun die Bahnhöfe verändern.
BVG: Ändert sich das Klima in den Stationen?
Gegner des Zauns um den Görlitzer Park fürchten schon lange, dass sich das Problem rund um die Drogenkriminalität mit der Schließung des Parks nicht lösen lässt. Vielmehr würde die Szene in die umliegenden Wohnviertel verdrängt. Unweit des Görlis liegen die Stationen Kottbusser Tor, Görlitzer Bahnhof und Schlesisches Tor.
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Nun wächst die Sorge, dass sich die Lage in den Bahnhöfen in den Abendstunden ändern wird. Vor allem am Wochenende, wenn die Linien ohne Pause durchfahren. „Wir beobachten die Entwicklungen rund um den Görlitzer Park sehr genau und nehmen mögliche Auswirkungen auf unsere U-Bahnhöfe ernst“, sagte ein Sprecher der BVG gegenüber der „Berliner Morgenpost“.
Unternehmen bezieht Stellung
Dennoch zeigen sich der BVG bei der neuen Lage in den Bahnhöfen auf die Grenzen der eigenen Handlungsfähigkeit auf: „Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit für die Bekämpfung von Drogenhandel und -konsum im öffentlichen Raum aber bei der Polizei.“ Man stehe aber in Kontakt und setze sich mit den Behörden in Verbindung, sobald Delikte sichtbar werden.
„Unsere Schwerpunktbahnhöfe sind rund um die Uhr mit Sicherheitskräften besetzt“, erklärt der Sprecher weiter. Das Personal sei in den Stationen sichtbar präsent und für die Fahrgäste jederzeit ansprechbar.