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BVG steckt tief in der Krise – der Blick in die Zukunft ist noch düsterer

Die BVG ist eines der größten Unternehmen Berlins, doch vieles läuft hier nicht rund. Bald könnte es noch schlimmer werden! Woran das liegt.

© IMAGO/Manngold

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Ohne die BVG läuft in der Hauptstadt nur wenig. Das macht sich spätestens während eines Streiks bemerkbar: Wenn die gelben Busse, U-Bahnen und Trams nicht fahren, sind die S-Bahnen zum zerbersten voll.

Doch der ÖPNV-Riese hat keine leichten Jahre vor sich. Das geht aus der Jahresbilanz für 2024 hervor.

BVG arbeitet am Limit

Bei der BVG läuft es schon länger nicht mehr rund. Viele Berliner U-Bahnen sind völlig veraltet, die Ausfallzahlen dementsprechend immens. Und auch in puncto Personal hapert es. Das Unternehmen sucht seit Jahren händeringend Mitarbeiter, doch so richtig klappen wollte das bisher nicht. Immerhin: Neue U-Bahnen sind bestellt und durch den neuen Tarifvertrag zwischen der Verdi und der BVG sind auch die Gehälter deutlich gestiegen. Als Arbeitgeber wird der gelbe Riese damit deutlich attraktiver.


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Zwei wichtige Schritte, um wieder an alte Servicequalität anschließen zu können – ein Ziel, dass die BVG seit einigen Monaten fest im Blick hat. Statt weiter auf Wachstum zu setzen, dass zwar vorangetrieben wird, aber für den Kunden durch viele Ausfälle und hohe Krankenstände kaum bemerkbar ist, will man jetzt erstmal dem bereits bestehenden Anspruch der Berliner an einen funktionierenden ÖPNV gerecht werden, hieß es seitens des Unternehmens.

Gelber Riese verzeichnet großes Minus

Doch ganz so einfach scheint das wahrscheinlich nicht zu werden. Denn schon 2024 verzeichnete die BVG einen Verlust von etwa 56 Millionen Euro. Dieser war zwar kalkuliert – zur Bestellung neuer U-Bahnen – allerdings könnte er in den kommenden Jahren noch größer werden.

Hintergrund ist der schmale Berliner Haushalt. So erhält die BVG eigentlich schon seit Jahren Zuschüsse des Senats. Mit diesen Zuschüssen würde das Minus 2025 in einem ähnlichen Bereich landen wie schon 2024 – allerdings nur unter der Prämisse, dass das Land Berlin in den kommenden Jahren und insbesondere ab 2026 die Zahlungen erhöht.


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Der Vorstand der BVG zeigt sich zwar zuversichtlich, dass man gemeinsam mit dem Senat eine Lösung findet. Aber er warnt auch: Falls Berlin wegen seiner eigenen schwierigen Haushaltslage das Geld nicht in der geplanten Höhe geben kann, könnte der Verlust der BVG auf bis zu 113 Millionen Euro anwachsen.

Aktuell verhandeln die BVG und das Land Berlin noch über den bestehenden Verkehrsvertrag. Deshalb warnt der gelbe Riese vor einem großen finanziellen Risiko für 2025. Jetzt heißt es abwarten. Denn erst wenn der Vertrag ausgehandelt ist, ist die finanzielle Tragweite absehbar.

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