Ohne die BVG geht in Berlin nur wenig. Täglich sind Millionen Fahrgäste auf die gelben Busse, U-Bahnen und Trams angewiesen – ob auf der Fahrt zur Arbeit, zur Schule oder zum Treffen mit Freunden. Doch reibungslos läuft das nur selten.
Wie selten wird jetzt deutlich. Denn die BVG hat im Mai ihren Geschäftsbericht zum Jahr 2024 veröffentlicht. Darin gibt es Lichtblicke – aber auch Zahlen, bei denen einem ganz anders wird.
BVG macht es offiziell
Der ÖPNV in. Das sieht man im frisch veröffentlichten Geschäftsbericht der BVG ganz deutlich. Gerade in puncto Fahrgastzahlen konnte der gelbe Riese im vergangenen Jahr nochmal zulegen. Im Vergleich zu 2023 stieg die Gesamtzahl um vier Prozent. Absolut ausgedrückt heißt das: 2024 fuhren 1,109 Milliarden Menschen mit einem der gelben Fahrzeuge durch die Hauptstadt. Pro Tag sind das im Schnitt über 3.038.000 Menschen!
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Die steigende Beliebtheit des Nahverkehrs spiegelt sich darüber hinaus auch in den Abo-Zahlen. Die Zahl der Kunden stieg hier von 1,19 Millionen (2023) auf 1,22 Millionen im Jahr 2024.
Gelber Riese verspricht Besserung
Doch auch in anderen Bereichen sind die Zahlen gestiegenen – was hier allerdings alles andere als positiv ist. Denn es geht um Verspätungen. Bei allen Verkehrsmitteln außer den Bussen gab es hier drastische Einbußen. Besonders bemerkbar war das bei den U-Bahnen. Die durchschnittlichen Zuverlässigkeitswerte sanken hier auf 93,8 Prozent, so die BVG in einer Mitteilung. Und auch bei den Straßenbahnen sieht die Lage nicht besser aus.
Hier waren nur 96,5 Prozent der Bahnen pünktlich, „ebenfalls ein Rückgang“, räumt das Unternehmen ein. Nach Jahren des starken Wachstums sei die BVG an ihre Grenzen gestoßen, die es nun zu managen gilt.
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Laut Wirtschaftssenatorin und BVG-Aufsichtsratsvorsitzenden Franziska Giffey heiße das im Klartext: „Die BVG arbeitet mit voller Kraft daran, den Fahrgästen wieder die Qualität zu bieten, die sie zu Recht erwarten.“ Dabei fokussiere man sich jetzt auf die zentralen Kernaufgaben, „ohne indes notwendige Weichenstellungen für die Zukunft zu vernachlässigen.“ Dafür seien bereits einige Maßnahmen wie die Bestellung neuer U-Bahnen und neuer E-Busse angelaufen. Ob sich die Fahrgäste aber schon in diesem Jahr auf mehr Zuverlässigkeit freuen dürfen, bleibt abzuwarten. Schließlich gab es zuletzt immer wieder Probleme bei der Auslieferung neuer Fahrzeuge.