Schon im vergangenen Jahr war klar: Dieser Tarifkonflikt zwischen der BVG und ihren Beschäftigten könnte richtig happig werden. Zu unzufrieden waren zahlreiche Mitarbeitende mit der Bezahlung.
Dass es am Ende tatsächlich der harte Arbeitskampf wurde, den viele erwartet hatten, lag auch daran, dass die BVG erst gar kein Angebot vorlegte und sich dann nicht wirklich nah an die Forderung der Mitarbeitenden herantastete. Die Fronten verhärteten sich, fünf Warnstreiks hatte es gegeben, unbefristete Streiks standen um Raum. Doch nun gehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder aufeinander zu. Es kommt zur Schlichtung.
BVG einigt sich mit Verdi auf Schlichtung
Am Donnerstagmittag hatten die Gewerkschaft Verdi und die BVG zu einer gemeinsamen Pressekonferenz gerufen. Darauf verkündeten beide Seiten, dass sie sich auf eine Schlichtung geeinigt hätten. Diese soll wieder Bewegung in die festgefahrene Tarifauseinandersetzung bringen.
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In dieser Schlichtung sollen jeweils vier Vertreter von Verdi und der BVG mit den beiden bestellten Schlichtern nach einer Lösung suchen. Die BVG bestellte Brandenburgs Ex-Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) zum Schlichter, Verdi entschied sich für Thüringens Ex-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke). Letzterer wurde jüngst zum Vizepräsidenten des Bundestags gewählt.
So läuft die Schlichtung zwischen BVG und Verdi
Die Schlichtungsphase soll vom 28. März bis zum 10. April andauern. Während dieser Zeit gilt eine Friedenspflicht, Streiks sind also ausgeschlossen. Für die Schlichtungsgespräche wurde absolute Vertraulichkeit vereinbart. Am Ende soll eine Einigungsempfehlung stehen. Sollten dieser beide Seiten zustimmen, würde auf dieser Basis ein Tarifangebot gemacht werden, über das die Gremien von BVG und Gewerkschaft entscheiden werden.
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Sollte es nicht zu einer Einigungsempfehlung kommen, gilt die Schlichtung als gescheitert. Die Tarifverhandlungen würden von Neuem beginnen. Dann könnte es auch unbefristete Streiks geben. Denn während die Schlichtung läuft, findet bis zum 4. April auch eine Ur-Abstimmung unter den BVG-Mitarbeitenden statt. Sie sollen darüber entscheiden, ob zum Mittel der unbefristeten Streiks gegriffen werden soll.
Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt betonte, die Schlichtung werfe einen „nüchternen Blick auf die Interessen der Verhandlungsparteien“. Nun könne man gemeinsam eine Perspektive darauf entwickeln, „, was die Arbeit der BVG-Beschäftigten heute wert sein sollte“. BVG-Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe bezeichnete die Schlichtung als „gute Nachricht für unsere Mitarbeitenden und alle Berlinerinnen und Berliner“.