Bereits zum fünften Mal wurde die BVG in dieser Woche bestreikt. Weitere Arbeitsniederlegungen sind vorerst allerdings vom Tisch. Bis zum 10. April findet eine Schlichtung statt. Erst danach könnten U-Bahnen, Trams und Busse wieder stillstehen – und das möglicherweise auch unbefristet.
Damit könnten die Arbeitnehmer dann solchen des Charité Facility Management (CFM) nachziehen. Diese stimmten jetzt nämlich für einen unbefristeten Streik, wie Verdi mitteilte. Es drohen „spürbare Auswirkungen auf die Patient*innenversorgung an der Charité“, hieß es dazu.
BVG-Fahrgäste können aufatmen – SIE allerdings nicht
Während das Bangen der BVG-Fahrgäste vor weiteren Streiks zunächst in Ferne gerückt ist, müssen andere jetzt zittern. Betroffen sind Patienten in der Charité, die womöglich in den kommenden Wochen die Leidtragenden eines unbefristeten Streiks werden könnten. Wie Verdi am Freitag (28. März) mitteilte, stimmten die Beschäftigten des CFM mit Riesenmehrheit (99,3 Prozent) in einer Urabstimmung dafür.
Auch interessant: BVG: Fahrer erhebt schwere Vorwürfe – SO will doch keiner arbeiten
Beim CFM handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der Charité. Diese ist für zentrale infrastrukturelle Dienstleistungen des Universitätsklinikums zuständig, darunter Logistik, Reinigung, Küche und Technik. Ihre Mitarbeitenden sorgen tagtäglich dafür, dass es in dem Krankenhaus unter anderem sauber ist, die Geräte steril sind und die Patienten mit Essen versorgt werden.
Letzte Chance für Abwendung: die fünfte Verhandlungsrunde
In den laufenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern fordert Verdi, das CFM in die Charité einzugliedern. „Der Berliner Senat hat sein Versprechen gebrochen, die CFM vollständig in die Charité einzugliedern“, lässt die Gewerkschaft dazu verlauten und erklärt außerdem, die Arbeitgeber hätten in den ersten vier Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt.
Etwas, das in der kommenden fünften Runde nachgeholt werden kann. Passiert das nicht beziehungsweise nähert man sich auch nicht an, wird der unbefristete Streik Realität. Beschäftigte der Tochtergesellschaft der Charité würden dann ihre Arbeit länger niederlegen.
Mehr Nachrichten aus Berlin:
Eine Eskalation, für die Verdi, wenn es dazu kommen sollte, Senat und Vorstand der Charité verantwortlich macht. „Nachdem die politisch Verantwortlichen über Jahre hinweg ihre Versprechen gebrochen haben, die Zweiklassengesellschaft an der Charité zu beenden, sind wir nun entschlossen, unsere Forderungen durchzusetzen – notfalls mit einem langen Streik“, so Mehmet Yilmaz, Disponent im Krankentransport der CFM und Mitglied der Verdi-Tarifkommission.