Der Preis für das Deutschlandticket ist erst Anfang dieses Jahres von 49 Euro auf 58 Euro gestiegen. Und dennoch steht es schon wieder auf der Kippe. Denn Bund und Länder streiten sich mal wieder um die Finanzierung. Bislang werden die Kosten aufgeteilt, der Bund steuert 1,5 Milliarden Euro bei, die Länder übernehmen zusammen noch einmal die gleiche Summe.
Weil im kommenden Jahr Mehrkosten erwartet werden, gibt es nun Ärger – weder Bund noch Länder wollen mehr zahlen. Zwar gibt es ein Bekenntnis, das Deutschland-Ticket über 2025 hinaus fortführen zu wollen, doch eine Einigung scheint weit entfernt. Wird also nochmal der Preis angehoben – oder gibt es gar keine Lösung? Beides würde für die Pendlerinnen und Pendler in Berlin teuer werden.
Berliner Pendler: Mehrkosten ohne Deutschlandticket
Schon mit der jüngsten Preiserhöhung von 49 auf 58 ist das Deutschlandticket unattraktiver geworden. Schließlich sind neun Euro mehr im Monat ganze 108 Euro im Jahr. Sollten sich Bund und Länder in Sachen Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2026 nur mit einer erneuten Preiserhöhung in ähnlichen Dimensionen bewegen, wären das noch einmal rund 100 mehr – eine Preissteigerung von fast 40 Prozent innerhalb von 13 Monaten also.
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Noch schlimmer würde es Pendlerinnen und Pendler in oder nach Berlin treffen, wenn das Deutschlandticket aufgrund mangelnder Einigung gar nicht käme. Denn aktuell kostet ein Monatsticket im Abo bei der BVG für das Stadtgebiet 76,70 Euro im Monat. Eine Differenz von 18,70 Euro im Monat – und 224,40 Euro im Jahr. Für diese Summe können so einige Wochenendeinkäufe erledigt werden.
ABC-Pendler müssten richtig in die Tasche greifen
Noch mehr würde ein Ende des Deutschlandtickets die Menschen treffen, die ein Abo für die Tarifzonen A, B und C brauchen. Also etwa all jene, die nach Potsdam pendeln, nach Teltow, Strasberg, Oranienburg – oder aber zum Flughafen BER. Der liegt ebenfalls in Tarifzone C. Hier kostet das Monatsabo 100,50 Euro. Eine Differenz zum Deutschlandticket von 42,50 Euro. Aufs Jahr hochgerechnet kommen bei einem Ende des Deutschlandtickets Mehrkosten von 510 Euro jährlich auf die Menschen zu.
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Zudem müssten Fahrten mit dem Regionalexpress in den Spreewald oder an die Ostsee ohne Deutschlandticket zusätzlich zu den Mehrkosten im Alltag auch noch aus eigener Tasche bezahlt werden.
Für viele ist das nicht stemmbar, zumal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine in zahlreichen Bereichen des Lebens die Preise gestiegen sind. Noch gibt es das Deutschlandticket – und glücklicherweise auch eine Absichtserklärung der Verkehrsminister, dass es so bleibt. Ohne endgültige Einigung geht das Zittern aber weiter.