Veröffentlicht inVerkehr

Flughafen BER gewinnt an Fahrt – Schuldenberg bleibt

Ein Pannenprojekt ist der Flughafen BER heute nicht mehr. Doch trotz hoffnungsvollen Aussichten, die Schuldenberge blieben.

© IMAGO/Jochen Eckel

Lebende Schlange in der Unterhose: Ein Tag beim Zoll.

Der Flughafen BER – ein einstiges Pannenprojekt, das sich langsam zum großen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Nach einem holprigen Start und finanziellen Altlasten fliegt der BER operativ wieder Gewinn ein. Insgesamt drücken ihn jedoch immer noch immense Schulden aus Baukosten und Corona-Krediten, die bis spätestens 2030 komplett zurückgezahlt werden sollen.

Flughafen BER schreibt seit 2022 schwarze Zahlen

Der Bau verschlang stolze 6,6 Milliarden Euro – dreimal mehr als ursprünglich gedacht. Als der BER im Oktober 2020 endlich seine Flughafentore öffnete, war der Zeitpunkt denkbar unglücklich: Mitten in der Corona-Pandemie, der gravierendsten Krise der Luftfahrt. Direkt zum Start musste die Flughafengesellschaft FBB Kredite von insgesamt 1,7 Milliarden Euro aufnehmen, um die finanziellen Schäden der schwierigen Lage abzufedern.

+++ Es wird voller auf den Gehwegen! 2000 neue Leihräder kommen nach Berlin +++

Kein Geheimnis: Der Flughafen BER und seine Gesellschafter – Brandenburg, Berlin und der Bund – kämpften, um ihn am Leben zu halten. Doch es gibt Lichtblicke. Seit 2022 schreibt die BER-Geschäftsbilanz im operativen Geschäft schwarze Zahlen. Allerdings werden diese Gewinne fast vollständig durch die Rückzahlungen von Krediten und Verbindlichkeiten an die Gesellschafter aufgebraucht. So berichtet der „rbb„.

660 Millionen weitere Euro sollen in BER fließen

Brandenburgs Finanzminister Robert Crumbach weiß um die Herausforderungen. „Das Geld, das wir als Beihilfen angestrebt haben, bekommen wir zurück“, erklärt er optimistisch. Auch die geplante Umschuldung im Jahr 2026, bei der weitere 660 Millionen Euro von den öffentlichen Gesellschaftern fließen sollen, soll die Finanzierungssituation des BER verbessern und die Kreditwürdigkeit langfristig wieder herstellen.

Trotzdem wächst der Druck auf den BER. Die CDU bringt deshalb erneut eine Teilprivatisierung ins Gespräch. Mit einem strategischen Investor könnten die wirtschaftliche Grundlage des Flughafens gestärkt und Schulden schneller beglichen werden. Doch dies würde bedeuten, dass erst ab 2030 erzielte Gewinne nicht mehr voll in die öffentlichen Kassen fließen könnten.

Positiver Trend macht Hoffnung

Die Passagierzahlen steigen. Im Jahr 2024 passierten beispielsweise 25,5 Millionen Reisende die Gates des BER – ein positiver Trend, der Hoffnung macht. Und auch die Zahlen aus Berlin beeindrucken: Vergangene Herbstferien sorgten mit mehr als 100.000 Fluggästen für einen neuen Tagesrekord, der die Zukunft ein Stück weit rosiger erscheinen lässt.


Auch interessant:


Der Flughafen BER entwickelt sich zusehends auch als Jobmotor für Berlin und sein Nachbarland. 2.000 Mitarbeiter sind direkt am Flughafen tätig, und das zählt nicht einmal die über 22.000 neuen Stellen, die in den letzten fünf Jahren im BER-Umfeld entstanden sind. „Wir können mit den Effekten des BER sehr zufrieden sein“, bestätigt Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg. Auf diese positive Bilanz können sowohl Berlin als auch Brandenburg stolz sein.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Markiert: