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Hauptbahnhof Berlin: Taxis bekommen Vorfahrt zurück – das Chaos bleibt

Am Berliner Hauptbahnhof regiert die Planlosigkeit. Zwar dürfen Taxen wieder ihren alten Haltepunkt anfahren – doch den Verkehr legen sie trotzdem noch lahm.

Hauptbahnhof
© IMAGO/CHROMORANGE

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Seit dem Herbst herrscht am Hauptbahnhof das pure Chaos. Denn der Taxiplatz am Europaplatz (Ausgang zu den Trams) wurde gestrichen. Stattdessen müssen die Fahrer nun den Stand auf der anderen Seite des Gebäudes (Washingtonplatz) nutzen.

Das Problem dabei: Kaum ein Fahrgast findet die Taxen dort. Und deshalb stehen viele weiterhin vor dem inoffiziellen Haupteingang – und versperren zusammen mit Uber und Co. die Straße und die dortige Bushaltestelle. Doch jetzt gibt es eine neue Lösung! Eine Entspannung der Situation ist dennoch nicht in Sicht.

Hauptbahnhof: Laute Proteste der Taxifahrer

Der Europaplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof soll grüner werden. Dafür soll ab Mai 2025 einiges umgebaut werden. Der Taxistand wird dabei dann nicht mehr berücksichtigt.

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Die Regelung gilt schon seit einigen Monaten. Doch mit dem wirtschaftlich weitaus schlechteren Standort am Washingtonplatz will sich in Mitte keiner zufrieden geben. Mit einer Reihe von Protesten versuchten die Taxifahrer seit Monaten auf sich aufmerksam zu machen. Doch erst als sich die BVG beschwerte und drohte, die Haltestelle am Hauptbahnhof aus Platzmangel nicht mehr anzufahren, wurde reagiert.

„Berlin empfängt Menschen mit einem Hindernislauf“

Die Taxen dürfen jetzt wieder am Europaplatz halten. Für die Fahrer von Uber, Bolt und Co. gilt das aber nicht. Sie halten deshalb weiterhin an der Bushaltestelle, um ihre Gäste ein- und aussteigen zu lassen.

Um das Chaos im Zaum zu halten, stellt die BVG sogar immer wieder einen Mitarbeiter an der Stelle ab, um die Wagen weiterzuschicken. Durchgehend ist das aber aus finanziellen Gründen nicht möglich.

Und auch die Taxifahrer handeln nicht wirklich regeltreu. Um vom Bahnhofsvorplatz herunterzufahen, wird ihr Verkehr durch die Ella-Trebe-Straße in Richtung Washingtonplatz geleitet. Das ist vielen aber zu weit. Etwa 95 Prozent der Taxen fahren deshalb einfach direkt auf die Invalidenstraße.


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Das ärgert nun wiederum die Passanten. Denn die Taxen kreuzen so den dichten Fußgängerstrom zwischen Bahnhof, Bus- und Tramhaltestelle, so der Fußgängerverband „Fuss“. Konkret heißt das laut Sprecher Roland Stimpel: „Berlin empfängt und verabschiedet die Menschen am Hauptbahnhof mit einem Hindernislauf.“

Werden die Plänen für den neuen, grünen Europaplatz umgesetzt, wird das wahrscheinlich noch schlimmer. Bleibt zu hoffen, dass für die Taxen eine geeignete Lösung gefunden wird.