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Reparatur an Berliner S-Bahnhof verzögert sich – „Vollkommen inakzeptabel“

Der S-Bahnhof Springpfuhl könnte deutlich positiver abschneiden – wäre da nicht das Problem mit dem Aufzug. Und das seit Ewigkeiten.

S-Bahn
© IMAGO/Joko

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Der S-Bahnhof Springpfuhl liegt im Berliner Osten, mitten in Marzahn, am Helene-Weigel-Platz. Von hier fahren täglich die S7 Richtung Ahrensfelde und die S75 nach Wartenberg. Zusätzlich halten die Trambahnen M8 und 18.

Doch der Bahnhof sorgt immer wieder für Frust: Der Bahnsteig wirkt heruntergekommen, das Dach ist unvollständig, und nun streikt auch noch der Aufzug.

Barrieren am S-Bahn-Bahnhof Springpfuhl

Direkt beim kleinen Tramhäuschen steht der defekte Aufzug. Für Menschen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator ist das ein großes Problem. Wer keine Treppen laufen kann, muss weite Umwege in Kauf nehmen: 220 Meter entlang der Allee der Kosmonauten, vorbei an der Springpfuhl-Passage, dann über den Helene-Weigel-Platz und durch einen langen, dunklen Tunnel. Erst nach etwa 700 Metern erreichen Betroffene den Bahnsteig.

Warum dauert die Reparatur so lange? Auf Anfrage der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus erklärte die Deutsche Bahn im Sommer, dass „unterschiedliche Teile aufwendig ausgetauscht werden mussten.“ Auch musste die alte Anlage zunächst ausgebaut werden, bevor eine „genaue bauliche Vermessung“ durchgeführt werden konnte. Die Ersatzteile mussten dann außerhalb der Baustelle angefertigt werden.

Stillstand bei der Berliner S-Bahn-Infrastruktur

Trotzdem steht der Aufzug Ende Oktober weiter still. Die Deutsche Bahn teilt mit: „Leider wurden erhebliche, vorab nicht erkennbare Schäden an der sogenannten Schachtgrube und der Fassade festgestellt. Diese Mängel ließen die Inbetriebnahme des Aufzugs nicht wie geplant zu.“ Nun rechnet man frühestens Anfang oder Mitte Dezember 2025 mit der Wiedereröffnung.

Der S-Bahnhof Springpfuhl ist kein Einzelfall. Zwischen Juli 2024 und Juni 2025 gab es 28.105 Aufzugstörungen an Berliner S-Bahn-Stationen. Bei der BVG wurden zusätzlich 1.820 Fälle gezählt. Matthias Oomen vom Fahrgastverband Pro Bahn nennt die Lage „ein riesengroßes Ärgernis im gesamten Stadtbild.“


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Viele Aufzüge stammen aus späteren Nachrüstungen und sind Sonderanfertigungen. Dadurch dauert jede Reparatur länger. Oomen kritisiert: Es sei „vollkommen inakzeptabel“, dass ein Aufzug acht Monate lang stillsteht. Er fordert von Bahn und Land, Ersatzteile auf Vorrat zu halten und finanzielle Anreize zu schaffen, damit S-Bahn-Aufzüge schneller repariert werden.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.