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S-Bahn Berlin: GDL droht mit nächstem Streik – „Länger und härter“

Viele Menschen sind täglich auf die S-Bahn Berlin angewiesen. Erst kürzlich wurde sie bestreikt – und das könnte sich bald wiederholen.

S-Bahn Berlin
© IMAGO/Revierfoto

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Wer in der vergangenen Woche mit der S-Bahn Berlin fahren wollte, musste ziemlich lange Wartezeiten einplanen. Denn viele Fahrer gehören der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) an – und beteiligten sich damit beim bundesweiten Bahn-Streik.

An den Bahnsteigen sah man deshalb viele lange Gesichter. Das könnte bald schon wieder der Fall sein, denn die Verhandlungen mit der Bahn sind eingeschlafen. GDL-Chef Claus Weselsky plant deshalb jetzt den nächsten Streik. Das ist bisher bekannt.

Bald wieder Streik bei der S-Bahn Berlin?

Bahn und GDL verhandeln schon seit längerem. Doch eine Tarifeinigung konnte bisher nicht gefunden werden. Das war dann letztlich auch der ausschlaggebende Grund für den Warnstreik zwischen Mittwoch und Freitag (10. bis 12. Januar). Zentrale Forderungen der GDL sind dabei die Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden und die Einführung eines Tarifvertrags für Fahrdienstleister. Sie sind dafür zuständig, den Zugbetrieb zu koordiginieren.

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Weselsky liegt besonders letzteres am Herzen. Gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte er: „Die Frage, ob ich einen Tarifvertrag für Fahrdienstleiter kriege, gebe ich in keine Schlichterhand.“ Nachdem die Bahn bisher kein Angebot vorgelegt hat, will der GDL-Chef den Druck jetzt erhöhen – mit einem weiteren Streik.

Verlängerte Arbeitsniederledung möglich

Claus Weselskys Botschaft dabei ist klar: „Vom Prinzip her wird es länger und härter.“ Ein genaues Datum steht noch aus, aber in dem Interview macht der 64-Jährige deutlich, dass der nächste Streik auch länger ausfallen könnte. „Ob ich jetzt drei oder fünf Tage Streik mache, das hängt davon ab, was passiert“, so Weselsky.

Im Grunde liegt es nun also an der Bahn, ein „stubstanzielles Angebot“ vorzulegen, erklärt der GDL-Chef.


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Eine gute Nachricht gibt es in der Misere aber doch: Im Moment kommt noch kein unbefristeter Streik infrage, „weil wir Verantwortung für das Gesamtsystem sehen und weil wir meinen, dass die Auswirkungen zu groß wären.“ Die S-Bahn Berlin hat sich noch nicht zu der vorsichtigen Ankündigung geäußert. Sollte es zum Streik kommen wäre aber wieder mit einer 20-Minuten Taktung, vielen Ausfällen und Verspätungen zu rechnen.