Uber ist eine der wichtigsten Mobilitätsplattformen in Berlin. Gerade in den Abend- und Nachtstunden setzen viele lieber auf den bequemen Tür-zu-Tür-Service, statt lange mit der U-Bahn zu fahren. Für Frauen sollen die Fahrten seit Mitte Mai mit der Einführung von drei neuen Funktionen noch angenehmer werden.
Schon bei dem Pressetermin kündigte der Deutschland-Chef des Unternehmens, Christoph Weigler an, diese Angebote in Zukunft weiter ausweiten zu wollen – mit einer ganz speziellen Kooperation. BERLIN LIVE hat nachgehakt: Ist es jetzt etwa bald schon so weit?
Uber in Berlin: Neues Angebot zieht weite Kreise
Wie wir berichteten, können Frauen bei ihrer nächsten Fahrt mit einem Uber in Berlin ab sofort auswählen, dass sie speziell eine weibliche Fahrerin haben möchten. Das soll laut Uber-Deutschland-Chef Christoph Weigler einerseits die Sicherheit auf Kundinnenseite erhöhen und gleichzeitig den Beruf für Fahrerinnen attraktiver machen. Neben Berlin wurde die sogenannte „Women-Driver“-Funktion auch in München und Frankfurt eingeführt.
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Besonders in der Anfangszeit wolle Uber jetzt schauen, wie gut das Angebot laufe. Denn Schätzungen zufolge gibt es im gesamten Taxi- und Fahrgewerbe nur einen Frauenanteil von etwa zehn Prozent. Weigler erklärte hierzu: „Wir glauben, in den drei Städten haben wir genug Fahrerinnen, um ein verlässliches Produkt zu launchen, aber noch nicht genug, um es so gut zu machen, wie wir es gerne wollen.“
Denn: „Umso mehr Fahrerinnen wir haben, umso enger wird das Netzwerk und umso kürzer werden die Anfahrtszeiten.“ Im Umkehrschluss heißt das: Gerade in der Anfangsphase könne es bei dieser Funktion zu längeren Wartezeiten als bei einer herkömmlichen Fahrt kommen.
G-Cars bezieht Stellung
Ein Aspekt, den auch G-Cars kennen dürfte. Das ist eine Mietwagenservice, der nach dem selben Prinzip wie Uber funktioniert und am 1. April den Dienst aufgenommen hat. Hier arbeiten grundsätzlich nur Frauen – und es werden auch nur Kundinnen gefahren. Die Idee geht also Hand in Hand mit dem neuen Konzept von Uber in Berlin.
Darauf angesprochen erklärt Uber-Chef Weigler: „Grundsätzlich ist es super, dass es jemanden gibt, der mehr weibliche Fahrerinnen in den Markt holt. Im Gegensatz zu uns ist das aber ein Mietwagenunternehmen, das selber die Fahrzeuge betreibt und selber die Fahrerinnen anstellt.“ Damit hat G-Cars eine Infrastruktur, über die Uber so selbst nicht verfügt, die aber bei der Abdeckung des neuen Angebot hilfreich sein könnte. Weigler könne sich deshalb gut vorstellen, dass es Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit gibt.
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Ähnlich positive Töne kommen jetzt auch von G-Cars. Gegenüber BERLIN LIVE erklärt Inhaberin Nadin Grüner: „Wir freuen uns, dass Uber sich eine Kooperation mit uns vorstellen kann. Grundsätzlich sind wir für Gespräche offen.“ Die Option, dass G-Cars durch den US-Riesen verdrängt werden könnte, sieht Grüner nicht, wichtig wäre ihr bei einer Zusammenarbeit aber, dass die Werte von G-Cars beibehalten würden: „Qualität, Persönlichkeit und Kundennähe.“
Sollte das gegeben sein, zeige sich G-Cars gesprächsbereit: „Wir sind für alle Entwicklungsmöglichkeiten offen.“ Die möglicherweise langen Wartezeiten könnten sich dann also schnell erledigt haben – was das Angebot für viele Frauen noch attraktiver machen könnte.