Veröffentlicht inVerkehr

Verkehr in Berlin: Senat mit Tempo-30-Offensive – hunderte Straßen sind betroffen

Um den überbordenden nächtlichen Verkehrslärm in Berlin zu minimieren, greift der Senat auf drastische Mittel zurück.

© IMAGO/Wassilis Aswestopoulos

Deutsche Bahn 2023 noch unpünklticher als im Vorjahr

Die Züge der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr noch unpünktlicher als im Vorjahr gewesen. Mehr als jeder dritte Zug im Fernverkehr war 2023 nach Angaben des Konzerns verspätet. Die Pünktlichkeitsquote lag bei nur noch 64 Prozent.

Der Verkehr in Berlin gilt als chaotisch, nervenaufreibend und vor allem: laut. Gerade nachts sorgt der permanente Straßenlärm dafür, dass viele Anwohner keinerlei Ruhe finden.

Mit einer Tempo-30-Offensive möchte der Senat diese Lage nun verbessern. Hunderte Straßen sind betroffen.

Verkehr in Berlin: Politiker machen Ernst

Mit dieser Entscheidung wird sich der Verkehr in Berlin nachhaltig verändern: Der Senat plant auf Hunderten Straßenabschnitten nachts Tempo 30 einzuführen. An diesem Dienstag (17. Juni) soll eine entsprechende Änderung des Lärmaktionsplans den Weg dafür ebnen.


Auch interessant: Berlin: Sparfüchse aufgepasst! HIER bekommst du Möbel sehr günstig


Insgesamt wollen die Verantwortlichen auf rund 440 Straßen circa 550 neue verkehrsberuhigte Bereiche einrichten. In diesen Zonen soll jeweils zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens ein Tempo-30-Limit gelten. Alles in allem geht es um 230 Kilometer Straße. Aktuell besteht auf 335 Kilometern der Hauptstadt nachts ein Gebot zu Tempo 30, erklärte die Senatsverwaltung gegenüber der „Berliner Zeitung“.

Besonders betroffen von den geplanten Verkehrsmaßnahmen sind dabei die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Mitte. Jeweils 60 neue Tempo-30-Abschnitte sollen dort entstehen.

Auswirkungen auf den ÖPNV

Mit der Einführung der neuen Tempo-30-Limits dürfte es allerdings zu Einschränkungen im ÖPNV kommen. Wie der RBB berichtet, weist eine zuständige Verwaltungsbehörde in einer Senatsvorlage auf diese Problematik hin. Demnach müssten etwa Fahrpläne der Nachtbusse angepasst werden, um die entstehenden längeren Fahrtzeiten einzukalkulieren.


Mehr News aus Berlin:


Immerhin soll es nicht überall im Berliner Straßenverkehr langsamer vorangehen: Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) ist gewillt, auf Dutzenden Hauptstraßen Tempo 30 wieder zu streichen. Bei den betroffenen Zonen handelt es sich um Bereiche, die die Entscheidungsträger in der Vergangenheit wegen schlechter Luftqualität verkehrsberuhigten. Laut der Politikerin würden mittlerweile auf einem Gros dieser Straßen die EU-Grenzwerte wieder eingehalten werden.