Der Flughafen BER ist einer der wichtigsten Luftverkehrsknotenpunkte Deutschlands – und zugleich ein Ort mit klimapolitischen Widersprüchen. Denn noch immer startet oder landet dort rund jeder sechste Flug innerhalb Deutschlands.
Damit bleibt der Anteil der Inlandsflüge hoch, obwohl ehrgeizige Klimaziele eigentlich weniger CO₂-Emissionen verlangen.
Anteil der Inlandsflüge am Flughafen BER
Im Jahr 2024 machten Inlandsflüge am Flughafen BER 17,7 Prozent aller Starts und Landungen aus, 2025 waren es 16,9 Prozent. Der Hauptstadt-Airport liegt damit gemeinsam mit München an der Spitze deutscher Flughäfen mit den meisten innerdeutschen Verbindungen. Nur in Hamburg ist der Anteil mit rund 20 Prozent noch höher.
Berlin und Brandenburg haben sich im Klimaschutz große Ziele gesetzt. Berlin will seine Emissionen bis 2030 um mindestens 70 Prozent gegenüber 1990 senken, Brandenburg sogar um 74 Prozent. Doch ausgerechnet im Flugverkehr steigen die Emissionen weiter: 2023 verursachten beide Länder 1,82 Millionen Tonnen CO₂ – fast dreimal so viel wie 1990.
Klimaziele und Verantwortung des Flughafens BER
Ein wirksamer Schritt hin zu weniger Emissionen wären weniger Inlandsflüge. Sie lassen sich häufig durch Bahn- oder Fernbusverbindungen ersetzen. Laut Umweltbundesamt ist das Flugzeug das klimaschädlichste Verkehrsmittel: Inlandsflüge verursachen über elfmal so viele Emissionen wie Bahnfahrten und fast zehnmal so viele wie Busreisen.
Die Berliner Senatsverwaltung für Klimaschutz verweist auf rbb24-Anfrage an die Finanzverwaltung. Diese schreibt, innerdeutsche Flüge trügen „zu einer verlässlichen Anbindung des Flughafenstandorts BER an den internationalen Luftverkehr bei und lassen sich nicht ohne Weiteres reduzieren.“ Auch Brandenburg betont begrenzte Einflussmöglichkeiten.
So könnte sich etwas ändern
Von 2019 bis 2024 sank die Zahl innerdeutscher Fluggäste am BER um rund 65 Prozent. Dennoch blieb auch der internationale Verkehr unter Vorkrisenniveau. Der Flughafen BER bietet derzeit Inlandsflüge nach Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und Saarbrücken an.
Mit der Bahn lassen sich viele dieser Ziele schnell erreichen. Von Berlin aus dauert die Fahrt nach Frankfurt oder Düsseldorf etwa viereinhalb Stunden, nach München sechs. Auch Amsterdam und Warschau sind in rund fünf bis sechs Stunden erreichbar – klimafreundlicher und oft kaum langsamer als ein Flug.
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Insgesamt machten die Inlandsflüge sowie die Verbindungen nach Amsterdam und Warschau 2024 rund 22 Prozent aller Starts und Landungen am Flughafen BER aus. Von Januar bis September 2025 lag ihr Anteil bei 20,85 Prozent.
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