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Hitze in Berlin: Stadtmission mit wichtigem Appell – „Kann gefährlich sein“

In Berlin steht der nächste Hitzetag an. Besonders für ältere und kranke Menschen kann das gefährlich sein – und für solche, die ohne Schutz sind.

© IMAGO/Emmanuele Contini

Suppenbus an der Bahnhofsmission in Berlin: 100 Portionen in kürzester Zeit verteilt.

Wir waren am Bahnhof Zoo in Berlin, wo der Suppenbus Linsensuppe an Obdachlose verteilte.

Der erste Hitzetag des Jahres ist vorbei. Der nächste soll am kommenden Sonntag (22. Juni) ins Haus stehen. Für die Menschen in Berlin bedeutet das durchaus gesundheitliche Belastungen. Schließlich heizt sich eine Stadt, die vielfach aus Stein und Beton besteht extrem auf.

Wer kann, soll bei diesen Temperaturen lieber die Hitze meiden. Doch das ist nicht allen Möglich. Wer in Berlin Obdachlos ist, hat keine einfachen Rückzugsmöglichkeiten. Auch in diesem Jahr will die Stadtmission wieder helfen – und hat eine eindringliche Bitte an alle Berliner.

Hitzehilfe in Berlin gestartet

Im vergangenen Jahr fuhr der Hitzebus der Stadtmission durch Berlin und wollte vor Ort Hilfestellungen für Obdachlose, die unter dem Wetter leiden, schaffen. Davon haben die Helfer in diesem Jahr aber Abstand genommen, wie Sprecherin Barbara Breuer im Gespräch mit BERLIN LIVE erklärt. Der Bus sei nicht effizient, sagt sie. „Wir haben viel im Stau gestanden.“

Daher habe man auf eine mobile Hilfe mit Lastenrädern umsteigen wollen, doch dafür gab es keine Finanzierung. Hingegen finanziert und bereits seit dem vergangenen Wochenende (14. Juni) gestartet ist die Aktion „Cool Weekend“ in der Notübernachtungsstelle am Containerbahnhof unweit des S-Bahnhofs Frankfurter Allee.

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Hier können sich Obdachlose erfrischen, kalte Getränke und etwas zu essen bekommen, oder sich einfach im Schatten ein bisschen ausruhen. Groß sei der Andrang am ersten Wochenende gewesen, erklärt Breuer. Die Hilfe sei sehr gefragt gewesen.

Alle Berliner können helfen

Doch die Helfer der Stadtmission können nicht alleine helfen. Daher appelliert Sprecherin Breuer auch an alle Berliner, im Alltag aufmerksam zu sein. Sie sagt: Es brauche ein Bewusstsein dafür, dass „auch Hitze gefährlich sein“ könne. Und es brauche auch etwas Überwindung, etwa um Obdachlose, die in der Hitze liegen, anzusprechen, ob sie vielleicht doch lieber in den Schatten gehen wollen.


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Auch direkte Hilfe sei wünschenswert. „Vielleicht neben der eigenen kleinen Flasche Wasser noch eine zweite dabeihaben. Oder eine zweite kleine Tube Sonnencreme“, so Breuer. Das seien alltägliche Dinge, die Menschen auf der Straße dringend brauchen würden. Bevor man etwas gibt, solle man aber immer fragen, was die Personen denn benötigen. Schließlich sei niemandem geholfen, wenn eine Person „fünf Kaffee am Tag ausgegeben bekommt, aber gar keinen Kaffee mag“.

Und noch eine Bitte hat Barbara Breuer Es brauche dringend Kleiderspenden, sagt sie. Die Kammern seien leer. „Für viele Menschen sind Kleiderspenden eine Sache für den Winter“, sagt sie. Doch das sei ein Trugschluss.