Veröffentlicht inWetter

Hitze oder Unwetter in Berlin: Experte schlägt Alarm – „Gefahren werden ausgeblendet“

Das Wetter in Berlin wird immer sommerlicher. Während sich darüber viele freuen, ist es für einen Experten Grund zur Sorge. Alle Infos hier.

© IMAGO/Funke Foto Services

UNO warnt vor immer heftigeren Hitzewellen

Die Welt muss sich nach UN-Angaben auf immer heftigere Hitzewellen vorbereiten. Seit den 80er-Jahren hat sich die Zahl der zeitgleichen Hitzewellen auf der Nordhalbkugel laut der UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) versechsfacht.

Das sommerliche Wetter in Berlin hat in diesem Jahr lange auf sich warten lassen, doch so langsam werden die Tage immer heißer. Das merkten viele Hauptstädter spätestens am Wochenende. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag (21. und 22. Juni) kletterten die Temperaturen über die 30-Grad-Marke.

Für den Deutschen Wetterdienst (DWD) Grund genug, um eine amtliche Hitzewarnung auszusprechen. Doch die Leute blieben nicht zuhause, stattdessen waren die Freibäder und Seen in Berlin voll. Für Andreas Walter vom DWD ist das mehr als verwunderlich. Er macht gegenüber BERLIN LIVE klar: „Die Gefahren von Hitze – insbesondere für vulnerable Gruppen – werden dabei weitestgehend ausgeblendet.“ Das kann schwerwiegende Folgen zu haben.

Wetter in Berlin wird immer heißer

Der DWD untersteht dem Bundesverkehrsministerium und hat als teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts Großwetterereignisse über Deutschland im Blick wie kein anderer. Er spricht deshalb regelmäßig amtliche Warnungen aus. Handelt es sich dabei um Gewitter, ist meist merklich zu spüren, wie viel vorsichtiger die Bevölkerung ist. Bei sehr heißem Wetter in Berlin sieht das aber schon ganz anders aus.


Auch interessant: Berlin: Vorsicht vor dreister Masche! Es gilt Alarmstufe Rot


Aus Sicht von DWD-Pressesprecher Andreas Walter könnte das daran liegen, dass Hitze subjektiv „wahrscheinlich immer noch mit ‚gutem Wetter‘ assoziiert“ wird.“ Doch die Unterschiede sind immens. Hitze kann lebensgefährlich werden, das zeigte sich in immensem Ausmaß zuletzt im Hitzesommer 2003, erklärt der DWD auf seiner Homepage. Damals starben 35.000 bis 50.000 Menschen an den Folgen der hohen Temperaturen. Außerdem seien hitzebedingte Krankheiten möglich. Dazu zählen Sonnenstiche, Hitzschläge, Hitzekrämpfe und Kreislaufkollapse.

Menschen müssen Gefahren ernst nehmen

„Es muss mehr vor den Folgen von Hitzeereignisse gewarnt werden und diese Warnungen müssen von den Medien auch in die Öffentlichkeit getragen werden“, appelliert Walter. Doch die Bevölkerung hat auch selbst die Möglichkeit, sich über die aktuelle Wetterlage in Berlin zu informieren.


Mehr News aus Berlin:


„Neben seiner Homepage veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst all seine Warnungen auf vielen weiteren Portalen, beispielsweise Wettergefahren.de oder dem Naturgefahrenportal.“