Mehrere Wetterapps melden derzeit für Berlin und Brandenburg ein echtes Hitze-Wochenende. 34 Grad am Samstag und sogar 37 am Sonntag könnten es werden, heißt es etwa beim Portal „Wetter.net“.
Es wäre ein Temperatur-Anstieg von mehr als zehn Grad innerhalb weniger Tage. Für viele Menschen sind diese Wechsel beim Wetter belastend. Wieso das so ist und wer besonders auf sich achten sollte, hat BERLIN LIVE von Stefan Muthers von Deutschen Wetterdienst (DWD) erfahren.
Wetter in Berlin und Brandenburg: Kommt die Hitze?
Der erklärte zunächst einmal, dass es noch gar nicht ausgemacht sei, dass am Wochenende tatsächlich die große Hitze nach Berlin kommen werde. Sicher sei erstmal nur, dass es an den kommenden Tagen wärmer werde, was sich daraus entwickle müsse die Zukunft zeigen. Hitze sei nur eine mögliche Option. Komme es aber zum Wetterwechsel, könne das den menschlichen Organismus belasten.
Muthers, der beim DWD im Referat Human-Biometeorologie arbeitet, erklärt: „Wir Menschen müssen sich immer an Wetteränderung anpassen, in der Regel geschieht das aber unbemerkt.“ Dennoch belaste das den Körper. Wenn man zeitgleich auch noch viel Stress hat, könne sich der gefühlte Effekt verstärken.
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Aufpassen sollten Menschen, die einen niedrigen Blutdruck haben, so der Experte. Bei diesen Personen könne die Anpassung dazu führen, dass der Blutdruck weiter sinkt. Eine große Schlappheit sind die Folgen.
Diese Gruppen sollten bei Hitze aufpassen
Konkreter seien die Gesundheitsgefahren mit der Hitze selbst. Die versucht der Körper in der Regel mit Schwitzen zu Regulieren. Doch gerade Menschen mit Vorerkrankungen mit der Atmung oder dem Herz-Kreislauf-System können bei extremer Hitze Probleme bekommen. Ihnen drohen Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenmheit.
Gesunde Menschen haben hingegen wenig zu befürchten, sagt Muthers, „wenn sie sich angemessen verhalten“. Heißt: Kein Leistungssport und ausreichend trinken. Das sei ohnehin einer der wichtigsten Tipps bei Hitze, besonders für ältere Menschen, so Muthers. Er erklärt: „Mit dem Alter geht das Durstgefühl verloren.“ Daher müsse bei ihnen besonders auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Zudem solle man darauf achten, die Wohnung so gut es geht, kalt zu halten, indem man beispielsweise nur nachts lüftet.
Es gibt nicht DIE kritische Temperatur
Eine konkrete Temperatur, bei der es kritisch wird, gibt es laut Stefan Muthers übrigens nicht. „Das hängt von verschiedenen Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Wind und Strahlung ab“, erklärt er. Bei trockener Hitze etwa könne der Körper sich gut mit Schwitzen herunterkühlen. Wenn es jedoch schwül sei, sei das nicht mehr so einfach.
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Die Hitze selbst sei übrigens nicht die einzige Wetter-Gefahr, die im Sommer lauert, sondern auch die UV-Strahlung. „Die merken wir nur nicht so schnell wie die Hitze, sondern erst mit dem Sonnenbrand oder noch schlimmer erst mit dem Hautkrebs“, sagt Muthers. Es sei wichtig, sich stets gut einzucremen. Das gilt übrigens nicht nur während einer Hitzewelle, sondern auch wenn die Sonne „nur“ bei 25 Grad scheint. Auch das ist ja ein mögliches Szenario fürs Wochenende in Berlin und Brandenburg.