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Berghain verklagte Erfinder von Karten-Spiel Bergnein – „Gründe sind absurd“

Im Karten-Spiel „Bergnein“ geht es darum, Türsteher vom Berghain zu spielen. Sven Marquardt findet das überhaupt nicht cool.

Berghain
© IMAGO / Funke Foto Services

Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Das Berghain ist auf der ganzen Welt für seine harte Tür bekannt. Sven Marquardt, der berühmte Türsteher des Techno-Clubs, siebt die anstehenden Gäste nach ganz bestimmten Kriterien aus, damit die magische Atmosphäre im Club erhalten bleibt.

Doch Sven Marquardt ist nicht nur an der Tür knallhart, sondern auch wenn Menschen versuchen, Profit aus seinem Berghain zu schlagen. Das musste ein schwedisches Unternehmen auf die harte Tour lernen. Sie haben ein Kartenspiel rund um den Berliner Techno-Club veröffentlicht – und wurden umgehend von Marquardt verklagt.

Berghain gegen Kartenspiel „Bergnein“

Jeder Berliner Club-Besucher weiß, dass Sven Marquardt keinen Spaß versteht, vor allem nicht, wenn es um sein geliebtes Berghain geht. Die schwedische Spiel-Firma „Beware Of Ninja“ wusste das anscheinend nicht als sie das Kartenspiel „Bergnein“ veröffentlichten.


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Am Namen kann man bereits erkennen, dass sich die Erfinder vom Berghain inspirieren haben lassen. Im Spiel geht es darum, die Rolle von Sven Marquardt einzunehmen. Als Türsteher muss man dann Club-Besucher, die auf Karten abgebildet sind, entweder reinlassen oder abweisen.

Sven Marquardt forderte Schadenersatz

Das hört sich nach einem lustigen Spiel an. Doch Sven Marquardt, der auch auf den Karten im Cartoon-Stil abgebildet wurde, war ganz anderer Meinung. Er verklagte das Unternehmen auf 15.000 Euro Schadenersatz, weil sie das Berghain, die Besucher und ihn selbst ohne Erlaubnis auf ihrem Produkt abbildeten.

Bergnein-Erfinder Alexander Kandiloros äussert sich gegenüber VICE Schweden zum Vorfall: „Die Begründungen des Clubs sind absurd. Zum einen sei es illegal, die Gäste auf Karten zu zeichnen, zum anderen sei das Berghain ein geschütztes Gebäude, welches man nicht einfach so abbilden dürfe.“



Sven Marquardt bekam vom schwedischen Bezirksgericht Gothenburg recht. Das Gericht forderte den Spielehersteller auf, sowohl die Gerichtskosten als auch eine Strafzahlung zu übernehmen. Zusätzlich müssen alle noch nicht verkauften Bergnein-Spiele zerstört werden.