Nach fast fünf Jahrzehnten voller Musik, Aktivismus und Gemeinschaft muss der traditionsreiche Queer-Club SchwuZ in Berlin seine Türen schließen.
Wie das Team auf Instagram mitteilte, konnte nach monatelanger Suche kein Investor gefunden werden, der den Betrieb in seiner jetzigen Form weiterführen möchte.
Berliner Queer-Club schließt die Türen
Das SchwuZ, 1977 als „Schwulen-Zentrum“ in Berlin-Schöneberg gegründet und heute in Berlin-Neukölln ansässig, war weit mehr als nur ein Club. Es war ein sicherer Ort für queere Menschen, ein Raum für Vielfalt, Solidarität und Selbstentfaltung – und ein Symbol für die kreative Energie der Berliner Clubkultur.
Veranstaltungen wie Dragshows, politische Diskussionen oder queere Tanznächte machten das SchwuZ zu einem festen Bestandteil der Hauptstadt-Nacht. Im Sommer hatte der Club bereits Insolvenz angemeldet, um einer drohenden Zahlungsunfähigkeit zuvorzukommen. Trotz Sparmaßnahmen und struktureller Anpassungen verschlechterte sich die finanzielle Lage weiter.
„Wir haben alles versucht, doch am Ende hat es nicht gereicht“
„Wir haben alles versucht, doch am Ende hat es nicht gereicht“, heißt es in der Erklärung der Betreiber. Die letzte Party findet am 1. November statt – ein Abend, der zugleich Abschied und Dankeschön sein soll.
Die Nachricht löst weit über Neukölln hinaus Betroffenheit aus. Das SchwuZ steht exemplarisch für die schwierige Lage vieler Berliner Clubs, die seit Jahren mit steigenden Mieten, Energiepreisen und bürokratischen Hürden kämpfen. In einer Stadt, die für ihre lebendige Clubszene weltberühmt ist, zeigt das Aus des SchwuZ, wie verletzlich selbst etablierte Orte geworden sind.
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Für viele Berliner bedeutet das Ende des SchwuZ den Verlust eines wichtigen Stücks kultureller Identität – eines Ortes, der fast 50 Jahre lang queeres Leben, Musik und Gemeinschaft geprägt hat. Am 1. November heißt es daher: ein letztes Mal tanzen, feiern, erinnern – bevor das Licht für immer ausgeht. (mit dpa)




