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Berlin: Kneipengäste in Sorge – können Kiffer dich passiv High machen?

Kiffen ist in Deutschland erlaubt. Viele Kneipen in Berlin wollen es aber verbieten. Dahinter steht auch die Angst vorm Passiv-Kiffen.

Berlin Kneipen
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Cannabis - das sind die Gesundheitsrisiken

Das Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis kann wie von der Bundesregierung geplant zum 1. April in Kraft treten. Cannabis wirkt schmerzlindernd und entspannend, birgt aber auch Gesundheitsrisiken. Ein Überblick über gesundheitliche Aspekte des Cannabis-Konsums.

Der Konsum von Cannabis ist in Deutschland seit zwei Wochen legal. Damit müsste diese Regel auch für zahlreiche Berliner Kneipen gelten, in denen auch Rauchen erlaubt ist. Allerdings schieben viele Wirte dem Kiffen in ihren Läden bereits einen Riegel vor. Dafür machen sie von ihrem Hausrecht Gebrauch.

Als Gründe führen sie oftmals an, dass weder sie noch ihre Gäste Lust auf „Passiv-Kiffen“ hätten. Doch ist das überhaupt möglich? Kann man wirklich high werden, weil man neben einer Person steht, die einen Joint raucht?

Berliner Kneipen: Viele lehnen Kiffen ab

Einige Berliner Kneipen haben bereits in der Öffentlichkeit klar gemacht: Kiffen wird bei ihnen verboten sein. „Bei uns sind alle Drogen außer Alkohol verboten“, sagt Jens Maeß, Wirt der Neuköllner Kneipe „Ä“ gegenüber dem „Tagesspiegel“. Er habe keine Lust, „stundenlang diesen Rauch einzuatmen“, sagte er und traf damit einen Nerv.

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In den Sozialen Netzwerken äußern viele Kneipengänger die Befürchtung beim Bier zum Passiv-Kiffer zu werden. Der Hamburger Suchtmediziner Rainer Thomasius hält diese Sorge aber für unbegründet. Er halte das für „Unsinn“, erklärte er unserer Redaktion. . „Ein Rauscheffekt wird durch passives Einatmen von Cannabis-Rauch nicht erreicht und es ist auch sehr umstritten, ob auf diese Weise ein toxikologischer Nachweis von entsprechenden Spuren im Blut gelingt.“

Berauschende Wirkung unwahrscheinlich

Zwar würden Studien belegen, dass es beim passiven Kiffen zu messbaren THC-Werten im Blut kommen könne. Doch sei es sehr unwahrscheinlich, dass es zu einer berauschenden Wirkung kommen könne.


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Berliner Kneipenbesitzer und ihre Kunden müssen sich also keine Sorgen machen. Ein Verbot auszusprechen obliegt den Betreibern der Kneipen aber dennoch. Auch, wenn es dabei nur um den leicht süßlichen Geruch geht.

Der Konsum von Drogen ist enorm gefährlich, er kann abhängig machen und der Gesundheit massiv schaden. Wenn du für dich oder eine Person in deinem Umfeld Hilfe benötigst, wirst du unter anderem bei der Notfall-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fündig: 01806 313031 (kostenpflichtig: 0,20 € pro Anruf aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz).