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Berlin: Neue Hammer-Regeln für Spätis? Betreiber spricht Klartext – „Unsinnigkeit!“

Spätis sind aus dem Berliner Stadtbild kaum wegzudenken. Doch eine radikale Änderung könnte sie bald schwer treffen!

Berlin
© imago images/Winfried Rothermel

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Zu Berlin gehören Spätis – Spätis gehören zu Berlin. Fast nirgends ist diese Kulturform so stark ausgeprägt wie in der Hauptstadt. Doch während es für die einen nichts schöneres gibt, als sich mit Freunden stundenlang zum quatschen und feiern vor einen Späti zu setzen, fühlen sich andere von dem Lärm belästigt.

Die CDU in Pankow will dagegen jetzt entschieden vorgehen. Doch der Vorschlag könnte Spätis die Existenz kosten, wie ein Experte sagt.

Berliner Spätis stehen vor „einer kompletten Konzeptänderung“

In Pankow gibt es laut „BZ“-Informationen 128 Spätis. In 35 davon häufen sich die Beschwerden wegen eines zu hohen Lautstärkepegels. Damit das kein Dauerzustand bleibt, setzt sich Ordnungsamt-Stadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) dafür ein, dass Spätis zukünftig eine Gaststätten Lizenz brauchen, um Tische vor die Tür stellen zu dürfen. Grünen-Bezirkspolitiker Jan Drewitz kontert: „Das überlegt sich ein Betreiber dreimal.“

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Ähnlich sieht es auch Alper Baba vom Berliner Späti Verein. Im Gespräch mit BERLIN LIVE erklärt er: „Das bedeutet eine komplette Konzeptänderung. Gaststätten brauchen neben Türen, die sich nach außen öffnen, Toiletten für Männer, Frauen und behinderte Menschen. Das könnten viele Spätis schlichtweg nicht umsetzen, da sie die Räumlichkeiten nicht haben.“ Gleichzeitig sei der Umbau selbstverständlich auch eine Geldfrage, betont er.

Starke Kritik am Vorschlag der CDU

Für Baba und seinen Verein sind die Lärmbelästigungen zwar ebenso wenig tragbar wie für Anders-Granitzki, doch deshalb alle Spätis unter Generalverdacht zu stellen, findet er nicht richtig. „Es gibt genug Läden, in denen das nicht der Fall ist. Dort sollten die Menschen auch weiterhin ihre Getränke trinken und zusammenkommen dürfen. Diese Möglichkeit müssen Spätis haben.“

Allein schon aus finanziellen Gründen. Denn viele Spätis in dem Berliner Verein sind auf die Kundschaft angewiesen, die sich draußen hinsetzt. Bei zwei oder drei Getränke tauschen sie sich über ihren Tag aus und steigern so gleichzeitig den Umsatz der Betreiber.


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Wenn dieser Gastraum genommen wird, besteht für Alper eindeutig die Gefahr, dass „viele Späti-Besitzer ihr Geschäft irgendwann verkaufen oder aufgeben müssen.“

Abschließend erklärt er: „Wir haben jahrelang dafür gekämpft, dass die Späti Kultur in Berlin lebt. Das braucht unsere Bevölkerung, das braucht unsere Stadt. Dieser Kultstatus muss erhalten bleiben und dafür kämpfen wir auch!“