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Berliner Späti mit ungewöhnlichem Angebot – es gibt nur noch eine Chance

Zwischen Chips und Schokolade bieten vier Berliner Spätis eine Bühne für Poesie. Wer dabei sein will, hat eine letzte Chance.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Mehr als Bier und Zigaretten: Der Berliner Späti als Kulturgut

Bier, Limo, Zigaretten, Zeitungen und Chips gehören wahrscheinlich zum Inventar jedes Berliner Spätis. Viele von ihnen bieten allerdings noch einiges mehr. Während einige mit ultrascharfen Snacks, Eis, Kaffee oder Backwaren aufwarten, geht es bei anderen noch etwas spannender zu.

Ob Konzerte, Späti-Raves oder Lesungen – die kleinen Läden bieten eine Bühne für zahlreiche Kulturveranstaltungen. Ein Späti-Kollektiv aus dem Wedding hat sich einem besonderen Genre verschrieben: der Poesie. Wer dabei sein will, sollte jetzt ganz genau aufpassen.

Spätis in Berlin werden zur literarischen Bühne

Späti und Poesie? Auf den ersten Blick scheint das nicht wirklich zusammenzupassen. Doch das Kollektiv „Open Späti“ bringt beides in Einklang, mit Erfolg. In vier typisch berlinischen Mini-Märkten veranstalten die Kuratorinnen von „Wofür ist es zu spät?“ eine Lesereihe im Spätkauf. Darin geht es um die Sprache, Schreiben und vor allem die Macht der Wörter. Die Veranstalterinnen wollen zeigen, dass Sprache nicht trennt, sondern verbindet. „Wir müssen lernen, anderen Sprachen zuzuhören, uns für ihre Schönheit zu öffnen“, sagt Co-Kuratorin Katarina Gotic Damiani zur „taz„.

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Der Späti als Ort ist dabei nicht zufällig gewählt. „Mit Blick auf Spätis als Orte kultureller Relevanz verwandeln sich über einen Zeitraum von vier Monaten vier Berliner Spätis in Lese-Bühnen für Dichter*innen, deren Arbeit von Migration geprägt ist“, heißt es auf der Website von „Open Späti“.

Letztes Event am 24. August

In der vierteiligen Veranstaltungsreihe fungierten bisher der Viktoria Späti in Kreuzberg, „Spätis Backshop“ im Wedding und der „KiezKiosk Späti“ in Schöneberg als Veranstaltungsorte. Wer noch dabei sein will, hat nun eine letzte Chance. Am 24. August findet das Event im „Späti Karl & Marx Berlin“ in der Karl-Marx-Straße 221 in Neukölln statt. Unter dem Titel „i grow my home twofold, become place“ geht es um „Schreiben als kollektive Praxis“.


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Mit dabei sind Lyrikerin Giuliana Kiersz, Dichter und Autor hn. lyonga und Dichterin Avrina Prabala-Joslin. Gemeinsam mit den Gästen wollen die Veranstalter erkunden, „wie kollektives Arbeiten neue Räume für Solidarität, Widerstand und Hoffnung öffnen kann.“ Das Event startet um 17 Uhr.