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Vom Späti-Plausch zum Spaß-Projekt: Duo sammelt Stories von Berliner Kulturgut

Was wäre Berlin ohne seine zahlreichen Spätis? Das haben sich auch Isabelle und Luana gedacht und daraus ein neues Projekt gemacht…

Berlin
© Privat

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Was in Berlin nicht fehlen darf? Richtig: Das Wappen mit dem Bär. Aber da gibt es noch eine Sache: Spätis. Die Kioske in jeder Straße sind ein Überbleibsel aus früheren DDR-Zeiten – inzwischen zählt man den Spätkauf zum Kulturgut der deutschen Hauptstadt.

Immerhin sind die Läden nicht nur wie ein Supermarkt, sondern zugleich auch Treffpunkt und manchmal auch Seelentröster in einem. Dass hinter den zahlreichen Spätis in Berlin noch viel mehr steckt, haben sich auch Luana und Isabelle gedacht – und daraus kurzerhand eine Geschäftsidee entwickelt.

Berliner Späti wird zum Treffpunkt

„Wir lieben Berlin – und je länger man hier lebt, desto mehr merkt man, dass Spätis einfach ein Teil dieser Stadt sind“, betonten die beiden Wahl-Berlinerinnen mit brasilianischen und spanischen Wurzeln gegenüber BERLIN LIVE. Die Unternehmerinnen sehen in Spätis nämlich nicht nur Läden mit Bier, Binden und Batterien im Regal: „Sie sind kleine Wohlfühlorte mitten im Trubel. Ganz egal, woher man kommt oder welchen Background man hat.“

Berlin
Isabelle und Luana von „Späti Stories“. Credit: Privat

Deshalb riefen die zwei Frauen ihr Projekt „Späti Stories“ ins Leben. Eine Plattform samt Newsletter, die Menschen und ihre Geschichten ans Licht bringen soll. „Und Spätis passen da einfach perfekt – sie sind typisch Berlin und bringen ganz verschiedene Menschen zusammen. Man könnte fast sagen, man versteht Berlin am besten, wenn man regelmäßig in Spätis unterwegs ist“, erklärte Isabelle weiter.

Kiez-Guides, Meet-Ups und noch mehr

Neben Gesprächen mit Späti-Persönlichkeiten die ihren Kiez geprägt haben, oder aber auch ihre Trauer und Freude durch das Zusammenkommen in einem der Kioske geteilt haben, gibt es bei „Späti Stories“ auch sogenannte Kiez-Guides – Auflistungen ganz bestimmter Läden. Und das soll nicht die einzige Besonderheit bleiben. „Wir haben viele Pläne, aber aktuell sind wir nur zu zweit – Luana und ich – und machen das neben unseren Vollzeitjobs. Deshalb ist unsere Zeit noch ein bisschen begrenzt“, verriet Isabelle.

Am liebsten würde das Duo jedoch jeden Kiez mit Späti-Geschichten abdecken und damit auch ermöglichen, dass jeder Berliner und jede Berlinerin vielleicht den ganz eigenen Favoriten findet: „Wir haben auch vor kurzem mit den Späti-Meet-Ups angefangen, die richtig gut angekommen sind. Für den Winter planen wir schon Panel-Diskussionen und Talks mit tollen Partnern. Langfristig würden wir gern das Team vergrößern, damit wir noch mehr Formate anbieten und häufiger Interviews veröffentlichen können.“

So kann ein Späti bei den Wahl-Berlinerinnen überzeugen

Was für Isabelle und Luana einen guten Späti ausmacht? „Nette Leute hinterm Tresen, eine gute Auswahl an Drinks, Kaffee und Snacks. Und wir freuen uns immer, wenn’s ein paar Plätze zum Sitzen gibt“, plauderte das Duo aus. Mit diesen Kriterien haben es übrigens schon einige Spätis in die engere Auswahl der beiden Frauen geschafft.


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„Wir haben viele Lieblings-Spätis, aber im Moment ist Mustafas Späti in der Ohlauer Straße 29 in Kreuzberg unser Favorit“, gab Isabelle offen zu. Mit Inhaber Mustafa haben die zwei erst im Juni ein Interview geführt und waren von seiner Geschichte – die es übrigens auf Späti Stories zu lesen gibt – fasziniert: „Er schafft es, dass man sich sofort willkommen fühlt – wie zuhause. Für uns ist das inzwischen ein kleiner Safe Space geworden!“