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Berliner Clubs stellen Forderungskatalog – kann DAS die Szene retten?

Hohe Kosten und bürokratische Hürden machen den Berliner Clubs zu schaffen. Kann dieser Forderungskatalog sie retten?

© IMAGO/Shotshop

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Die Berliner Clubszene prägt seit Jahrzehnten das kulturelle Leben der Hauptstadt – doch sie steht unter Druck. Immer mehr Clubs müssen schließen, oft aus finanziellen Gründen. Zuletzt traf es das Watergate an der Oberbaumbrücke, eines der bekanntesten Aushängeschilder der Berliner Nachtkultur.

Wie kann es weitergehen? Die Berliner Clubs haben darauf eine Antwort: Zwischennutzungen könnten zur Rettung der Clubkultur beitragen.

Berliner Clubs fordern neue Regeln für Zwischennutzung

Gemeinsam mit 24 weiteren Organisationen und Initiativen fordert sie politische und gesetzliche Änderungen, damit leerstehende Gebäude künftig einfacher als Kulturorte genutzt werden können. Ziel ist es, „Mehrwerte für Stadt, Eigentümer:innen und Gesellschaft“ zu schaffen – durch eine lebendige, kreative Nutzung ungenutzter Flächen.

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Der Forderungskatalog umfasst neun zentrale Punkte. Neben einer klaren rechtlichen Definition von Zwischennutzungen plädieren die Initiatoren dafür, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, eine Leerstandssteuer einzuführen und bezirkliche sowie regionale Förderprogramme für Kulturprojekte zu etablieren.

Anerkennung als Kulturorte könnte weitreichende Folgen haben

Damit solche Prozesse tatsächlich funktionieren, müsse auch die Verwaltung umdenken. Statt nur zu genehmigen oder zu dulden, solle sie Zwischennutzungen aktiv ermöglichen. Schulungen und klare Richtlinien sollen dafür sorgen, dass Verwaltungsmitarbeiter Kulturschaffende besser unterstützen können. Nach dem Wiener Vorbild „Kreative Räume Wien“ fordern die Initiatoren außerdem eine städtische Zwischennutzungsagentur. Diese soll Verwaltung, Eigentümer und Kulturszene miteinander vernetzen und Prozesse transparent begleiten.

Eine zentrale Forderung könnte die Berliner Clublandschaft grundlegend verändern: Musikclubs sollen endlich als „Anlagen kultureller Zwecke“ gelten – wie Theater oder Konzerthäuser. So erhalten sie rechtlichen Schutz, schnellere Genehmigungen und die Anerkennung als das, was sie längst sind: Orte kultureller Vielfalt und sozialer Begegnung, nicht bloße Vergnügungsstätten.


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Für die Berliner Clubkultur hätte das weitreichende Vorteile: mehr Rechtssicherheit, neue kreative Räume, weniger Bürokratie und ein deutliches politisches Signal, dass Clubs nicht nur Orte des Feierns sind, sondern bedeutende kulturelle und soziale Räume.