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Döner in Berlin: Cent-Angebot für Sparfüchse – doch Experten sind nicht überzeugt

Eröffnet ein Dönerladen in Berlin, dann können Kunden oft mit günstigen Preisen rechnen. Doch ob das immer gut ankommt?

Berlin
© IMAGO/Steinsiek.ch

Berlins Dönertester Can F. Kennedy: Das darf im Fladenbrot nicht fehlen

Berlin ist die Hauptstadt des Döners – selbstverständlich gibt es hier auch Lokale damit wie Sand am Meer. Zur Eröffnung eines neuen Kebap-Hauses lässt sich seit geraumer Zeit jedoch ein regelrechtes Phänomen beobachten: Superniedrige Preise.

Aufgrund des Angebots von Döner für gerade mal 1 Cent bilden sich innerhalb kürzester Zeit meterlange Schlangen vor dem Imbiss. Doch was hat es mit dem Schnäppchenpreis auf sich und was halten eigentlich Döner-Experten von einem solchen Sparfuchs-Deal? BERLIN LIVE hat nachgehakt.

Döner in Berlin: So könnte es der Betreiber besser machen

Und zwar bei keinen Geringeren als den beiden Berliner Food-Influencern El Kampinski und Can F. Kennedy. Denn wenn sich jemand in Sachen Döner und Preise für das gefüllte Fladenbrot auskennt, dann ja wohl diese beiden Herren. Doch ob sie auch bei einem 1-Cent-Angebot gerne zuschlagen? „Kann man machen, aber ich glaube mit einem Angebot für 5-Euro hätte man eine Win-Win-Aktion“, stellte Alex alias El Kampinski gegenüber unserer Redaktion klar.

Bei diesem vergünstigten Angebot würden seiner Meinung nach ebenso Kunden kommen und zugleich können die Betreiber mit den Einnahmen auch noch einigermaßen ihre Kosten decken. „Mit dem 1-Cent-Angebot ist der Döner wirklich einfach hergeschenkt. Das ist eine reine Marketing-Aktion“, erläuterte der Berliner Food-Tester. Eine Strategie, die natürlich gerade bei Schülern oder Menschen mit kleinerer Geldbörse trotzdem gut ankommen wird.

Döner in Berlin: Cent-Preise vertreiben Kundschaft?

Döner-Experte Can F. Kennedy sieht hingegen noch einen weiteren Minuspunkt beim Cent-Geschäft: „Das ist eine blöde Strategie!“ Der Grund: Oftmals würden bei diesen Angeboten Leute aus entfernteren Ecken anreisen, um den günstigen Döner zu testen. „Das ist für die dann natürlich ein geiler Schnapper, aber die kommen nie wieder“, vermutete der YouTuber.


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Die Stammkundschaft aus dem Kiez des Ladens bleibe hingegen eher auf der Strecke oder könnte im schlimmsten Fall von der XXL-Warteschlange sogar erstmal abgeschreckt werden. Ohnehin fehle Can F. Kennedy die Wertschätzung des Döners bei solch niedrigen Preisangeboten: „Das fühlt sich irgendwie falsch an, als würde man was rausschmeißen wollen.“ Doch auch wenn der Kebap zur Eröffnung nur einen Cent kostet, sagt das noch lange nichts über die Qualität der Location aus.