Filmen ist in vielen Berliner Techno-Clubs strengstens untersagt. Wer im RSO, Tresor, KitKat oder Berghain feiern will, muss seine Handykamera abkleben – oder das Smartphone gleich ganz abgeben.
Aufnahmen aus diesen weltberühmten Clubs gibt es daher kaum. Wer wissen möchte, was sich hinter ihren Mauern abspielt, muss selbst hineingehen. Doch das ändert sich nun: Erstmals seit 30 Jahren existieren Filmaufnahmen aus dem legendären KitKat-Club.
Video KitKat-Club als „Hommage an Berlin“
Der Club in Berlin ist wie kein anderer für sexuelle Freiheit, Fetisch- und Queerkultur bekannt. Dass hier Fotos oder Videos entstehen, galt bislang als ausgeschlossen. Nun hat das KitKat diese Tradition erstmals gebrochen: Techno-DJ Stella Bossi, Resident im Club, spielte gemeinsam mit ihrem Symbiotikka-Team ein komplettes Set – und das vor laufender Kamera.
+++ Neuer Club für Berliner Nachtschwärmer! HIER soll jetzt die Party steigen +++
Das 90-minütige Video fängt nicht nur die einzigartige Energie des bisher für die Öffentlichkeit verschlossenen Ortes ein, sondern setzt auch ein Zeichen für die Berliner Clubkultur. „Der KitKatClub ist kein Ort, den man einfach betritt – er ist ein Mythos, ein Gefühl, ein eigener Kosmos. Dieses Set ist meine Hommage an diese Energie und an Berlin. Die Berliner Clublandschaft leidet unter den Herausforderungen der Gegenwart. Mit diesem Video werden wir diese nicht retten, aber wir können Aufmerksamkeit schaffen“, erklärt DJ Stella Bossi.
Zahlreiche Techno-Clubs gefährdet
Tatsächlich steht die Club-Szene Berlin unter massivem Druck: Steigende Kosten, Mietpreise und bürokratische Hürden bedrohen ihre Existenz. Erst im vergangenen Jahr musste das bekannte Watergate in Kreuzberg schließen, und auch die Wilde Renate verliert Ende 2025 ihren Standort, unter anderem wegen explodierender Mieten.
Mehr Neues aus Berlin:
Ironischerweise wurde die Technokultur Berlins erst 2024 zum immateriellen Kulturerbe erklärt. In der Politik des aktuellen Senats findet sie jedoch kaum Beachtung. Die geplante Verlängerung der A100 gefährdet zahlreiche Kulturorte – darunter Clubs wie About Blank, Club OST, Else, OXI und Void – die möglicherweise für immer verschwinden werden.