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Hiobsbotschaft für Konzert-Besucher in Berlin – worauf sie sich jetzt einstellen müssen

In Berlin finden nahezu täglich große Konzerte internationaler Stars statt. Doch Musikliebhaber müssen sich nun auf unruhige Zeiten einstellen.

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Wer ein Konzert in Berlin erleben will, wird künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Laut Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg werden die Kosten für Tickets auch in Zukunft weiter steigen.

Grund dafür sind laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor allem höhere Gagen der Künstler, steigende Ausgaben für Veranstaltungsstätten und der Personalmangel, der seit der Corona-Pandemie die Branche prägt. Dies betrifft sowohl internationale Stars wie AC/DC oder Ed Sheeran als auch zahlreiche andere Acts, die in Berlin auftreten.

Konzert in Berlin: Wenig Spielraum für Veranstalter

Schulenberg erklärt, dass Veranstalter kaum Einfluss auf die Preisgestaltung haben. Die Künstler, besonders die größten Namen der Musikbranche, bestimmen oft die Bedingungen. Für ein Konzert in Berlin oder anderen Städten erhalten viele von ihnen eine hohe garantierte Gage sowie einen erheblichen Anteil der Gewinne – bei den bekanntesten Acts bis zu 75 Prozent. Das mache sie in Verhandlungen sehr mächtig, während Veranstalter vor allem steigende Kosten bewältigen müssten. „Es gibt einen Anbieter und mehrere Nachfrager. Dann wissen Sie schon, wie die Verhandlungen ablaufen.“

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Ein wichtiger Faktor ist die Veränderung im Musikgeschäft. Früher stammte der Großteil der Einnahmen von Künstlern aus Tonträgerverkäufen. Heute, im Zeitalter von Streaming, verdienen sie ihr Geld vorrangig durch Tourneen. Konzerte – ob in Berlin oder weltweit – sind zu einer zentralen Einnahmequelle geworden.

Personalmangel nach Corona belastet Konzertbranche

Ein weiteres Problem ist der Personalmangel in der Eventbranche. Während der Pandemie verließen viele Beschäftigte den Beruf, da die Branche komplett stillstand. Der Beruf des Aufbauhelfers ist anstrengend und bietet nicht immer attraktive Bedingungen. Um dennoch genügend Personal für ein Konzert in Berlin oder anderswo zu finden, müssen Unternehmen inzwischen deutlich höhere Löhne zahlen.

Das börsennotierte Unternehmen CTS Eventim ist nach eigenen Angaben der weltweit zweitgrößte Ticketanbieter. Der größte Anbieter ist Live Nation Entertainment aus den USA. Eventim verkauft Karten zu Konzerten, Theateraufführungen und Sportwettkämpfen, organisiert selbst Konzerte und betreibt Veranstaltungsstätten wie die Waldbühne in Berlin.


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Das expandierende Unternehmen beschäftigte zuletzt annähernd 4.900 Mitarbeitende. Im vergangenen Jahr erzielte Eventim einen Überschuss von 318,9 Millionen Euro nach 274,6 Millionen Euro 2023. Schulenberg selbst ist über seine Stiftung an Eventim beteiligt. Hauptsitz ist München, wichtige Standorte nach Mitarbeiterzahl sind Bremen und Hamburg. (mit dpa)

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