Mit Songs wie „Heul doch“ oder „Virus“ wurde LaFee (bürgerlich Christina Klein) Mitte der 2000er zur Stimme einer ganzen Teenie-Generation. Frech, laut, ungezähmt – das war ihr Markenzeichen. Fünfzehn Jahre später steht sie wieder auf der Bühne, diesmal mit gereiftem Sound und emotionalen Einblicken in ihr persönliches Leben.
Auf ihrer „Schatten & Licht“-Tour machte sie am 26. Oktober Halt im Berliner Tempodrom und sorgte für ein Konzert, das gleichermaßen nostalgisch wie überraschend persönlich war. BERLIN LIVE war dabei.
LaFee bringt bei Konzert in Berlin Bühne zum Beben
Zwei Stunden lang mischten LaFee und ihre Band Altes und Neues laute Gitarrenriffs mit leisen Momenten. Vom ersten Song an zeigte sich: Diese Frau hat sich verändert. Gleich zu Beginn eröffnete sie mit dem Titeltrack „Schatten und Licht“ mit einem Bang und schließt mit einem tief persönlichen Stück über den schnellen Aufstieg, der sie als Teenager über Nacht erwachsen machte, an. „In der Industrie schon mit 13 Jahren. Erwachsen über Nacht“, singt sie in „LaFee“. Genauso nahbar und ehrlich bleibt es im weiteren Verlauf des Abends.
„Es ist nicht meine Heimat, aber es fühlt sich irgendwie so an“
Berlin scheint für LaFee ein besonderer Ort zu sein. „Es ist nicht meine Heimat, aber es fühlt sich irgendwie so an“, sagt sie lächelnd ins Mikrofon. Die gebürtige Rheinländerin schwärmt: „In Berlin sind die Shows nochmal extra krass.“ Und das Publikum beweist ihr recht – mit tosendem Applaus und lautem Jubel.
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Wie viele ihrer Fans von damals ist auch die Sängerin älter geworden. Seit über zwei Jahren ist sie Mutter eines kleinen Sohnes. Ihm widmet sie das Lied „Gespenster“ – eine rockige, aber nachdenkliche Ballade über das Loslassen. „Noch ist er klein“, erzählt sie, „aber irgendwann müssen wir alle lernen, loszulassen.“

Doch der emotionalste Moment des Abends folgt wenig später: „Mir wurde letztes Jahr ein sehr geliebter Mensch genommen“, sagt sie mit brüchiger Stimme. In „Silberlicht“ verarbeitet LaFee den Tod ihres Schwiegervaters. Ein Song, der tief unter die Haut geht.
Technik unterbricht Moment der Trauer
Doch als sie ihn anstimmen will, ertönt plötzlich ein schriller Ton aus den Lautsprechern. LaFee reagiert mit Humor: „Da ist irgendein Technik-Fuck!“, ruft sie lachend. „Ich glaube, wir fangen einfach nochmal von vorne an.“ Das Publikum feiert sie für ihre Gelassenheit.
Natürlich dürfen auch die Klassiker nicht fehlen. Erst gegen Ende greift LaFee zu den Songs, die sie einst berühmt machten: „Heul doch“ bringt das Publikum zum Jubeln, „Virus“ schließt den Abend mit einem elektrisierenden Finale.
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Zwar ist das Tempodrom an diesem Abend nicht ausverkauft, doch das scheint niemanden zu stören. Statt Gedränge gibt es ehrliche Emotion, Nähe und eine perfekte Mischung aus altem rockigem Sound und neuen, reiferen Klängen und Texten.




