Es gibt sie in jedem Bezirk der Hauptstadt, sind rund um die Uhr für uns da und prägen das Stadtbild wie kein zweiter Laden. Der Späti in Berlin hat eindeutig Kult-Status. Mittlerweile sind die Spätkäufe viel mehr als nur ein Kiosk.
Hier treffen sich Freunde, es gibt Lesungen und sogar Techno-Raves. Auf Letzteres hat der Besitzer dieses Kult-Spätis im Berliner Südwesten so gar keine Lust. Bei ihm erwartet Kunden etwas völlig anderes.
Späti in Berlin hat ganz eigenen Soundtrack
„Unser Kiosk“ am Breslauer Platz in Berlin-Friedenau ist ein echtes Unikat in der Hauptstadt. Täglich steht Betreiber Nuri Gümüsdal, oft alleine, mal mit der Unterstützung seiner Frau, hinter dem Tresen des nur 10 Quadratmeter großen Spätis. Seit 14 Jahren betreibt er den Kult-Späti, der für ihn viel mehr ist als nur ein Arbeitsplatz. „Das hier ist für mich nicht nur Arbeitsstelle, sondern mein Leben. Ich bin sehr gerne hier“, erklärt Gümüsdal dem rbb im Interview.
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Viele Anwohner kommen täglich zu ihm, kaufen ihre Zeitung oder einen Kaffee zum Mitnehmen. Doch wer hier neu ist, den dürfte eine Sache besonders überraschen. Denn Kunden erwartet nicht die in vielen Spätis übliche Rap-Musik oder Techno-Musik, sondern Beethovens Fünfte.
Ein Späti voller Geschichte(n)
Gümüsdal ist bekennender Klassik-Fan. Statt 50 Cent laufen hier Mozart und Beethoven. Seiner Kundschaft gefällt das. „Ich mag auch keinen Rap“, gibt ein Stammkunde zu. Nicht ganz so alt wie die musikalische Untermalung, dafür aber fast genauso geschichtsträchtig ist das Gebäude selbst. Das 10 Quadratmeter große Häuschen, in dem sich der Späti in Berlin befindet, war ursprünglich eine Wartehalle und ist schon über 100 Jahre alt. Heute steht sie deshalb unter Denkmalschutz.
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In der Nachbarschaft ist Nuri Gümüsdal beliebt. Besonders die Markttage genießt er. Am Samstagvormittag ist auf dem Breslauer Platz einiges los. Hier kennt man sich und hält hin und wieder einen kleinen Plausch. „Wie in der Türkei“, freut sich der Späti-Betreiber.