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Berlin: Trotz eisiger Temperaturen – Nachbarn befreien ihren Kiez von Müll

Eine Gruppe Berliner kommt einmal im Monat zusammen, um die Stadt von Müll zu befreien. BERLIN LIVE war beim Termin im Januar dabei!

Das sind die Kehrenbürger aus Berlin-Lichtenberg.
© Albrecht Trübenbacher

Das ist die Berliner Kältehilfe

Gerade im Winter sind Obdachlose durch die eisige Kälte besonders gefährdet. Die Berliner Kältehilfe ist für Betroffene da, um sie vor Schlimmerem zu bewahren.

Das Geböller der Silvesternacht in Berlin liegt bereits ein paar Tage zurück. Der gröbste Müll, den die Menschen in dieser Nacht auf den Straßen der Stadt hinterlassen haben, ist größtenteils weggeräumt. Nur hier und da sieht man immer wieder Reste eines Feuerwerkskörpers oder die berühmten grell bunten Plastikspitzen der Raketen.

Für eine Gruppe aus Berlin-Lichtenberg ist kurz nach Silvester in Berlin der Höhepunkt des Jahres für sie. Ihre Mission: Berlin von dem Müll, den andere hinterlassen haben zu befreien. In kaum einer anderen Zeit des Jahres lässt sich so viel Müll von den Straßen klauben wie kurz nach Silvester. Es ist also ein besonderer Einsatz für sie. BERLIN LIVE war dabei!

Berliner befreien trotz eisiger Temperaturen den Kiez von Müll

Es ist Samstag, der 6. Januar 2024, nur wenige Tage also, nachdem das neue Jahr begonnen hat. Trotz eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt, haben es sich 20 Berliner nicht nehmen lassen, sich auch bei Minusgraden um ihre Nachbarschaft zu sorgen. Um 11 Uhr treffen sich die Kehrenbürger Lichtenberg an diesem Tag im Zamenhofpark im Ortsteil Rummelsburg (Berlin-Lichtenberg).

Einige gehen bereits mit Greifzangen und Eimern durch den Park. Als alle da sind, ruft Albrecht Trübenbacher, Gründer und Organisator dieser Nachbarschaftsinitiative die Gruppe zusammen. Die Anmeldeliste wird durchgegangen, Instruktionen gegeben und die Ausrüstung für das Müllsammeln verteilt.


Das sind die Teilnehmer der Müllsammelaktion der Kehrenbürger Lichtenberg am 6. Januar 2024. Credit: Albrecht Trübenbacher

Die meisten der Anwesenden kennen sich bereits aus. Viele von ihnen sind aus der Nachbarschaft. Ein paar sind bei jedem Treffen, die seit fünf Jahren monatlich stattfinden, dabei. Nur zwei der 20 Teilnehmer sind an diesem Tag keine Lichtenberger.

Am Ende kommt mehr zusammen als gedacht

In diesem Jahr war das SGA (Straßen- und Grünflächenamt) zuständig für sämtliche Parks und Grünflächen in Berlin schnell und hat den gröbsten Müll im Park bereits entfernt. Auf den ersten Blick schaut er ganz sauber aus. Am Ende des Einsatzes soll aber dennoch einiges an Müll zusammen gekommen sein. „Wer hätte das gedacht?“, staunt Trübenbacher.

Die Stimmung unter den Helfenden ist ausgelassen. Man quatscht miteinander und sammelt Müll. Kronkorken, Zigarettenstummel und Glasscherben stellen für gewöhnlich die Top-Drei des Mülls in den Parks dar, die die Kehrenbürger Lichtenberg regelmäßig und ehrenamtlich säubern. Nach circa 45 Minuten geht es an die Grünflächen neben dem Skate-Park gegenüber dem Bahnhof Lichtenberg. Auch hier sieht es auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aus. Dennoch kommt am Ende einiges zusammen.


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Nach fast 2 Stunden in der Kälte ist Schluss. Die Grünflächen sind sauber, die Helfer mehr oder minder durchgefroren. Der 55. Cleanup-Day der Kehrenbürger Lichtenberg endet mit unglaublichen zweieinhalb blauen Säcken voller Müll. Größtenteils Kleinkram.


Am Ende des Einsatzes sind zweieinhalb blaue Säcke mit Müll gefüllt. Die BSR wird den Müll abholen. Credit: Albrecht Trübenbacher

Zum Schluss stellt Trübenbacher die Säcke neben einen Mülleimer am Rande des Skate-Parks. Der gesammelte Unrat wird über die BSR entsorgt und dann heißt es: bis zum nächsten Cleanup!