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Berlin: Unterstützen diese Restaurants Tierquälerei? Anzeige offenbart Grausames

Wer in Restaurants Essen geht, der erwartet höchste Qualität. Tierquälerei passt dagegen so gar nicht auf den Teller.

Berlin
© IMAGO/Stefan Zeitz

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Berlin ist die Hauptstadt der Restaurants. An jeder Ecke gibt es tolle Italiener, ausgefallene Vietnamesen oder auch extravagante Koreaner.

Doch nicht überall kommen legale Gerichte auf den Tisch. Das zeigt eine nun erstattete Anzeige der Tierschutzorganisation Peta gegen zwei Berliner Edel-Restaurants. Die Vorwürfe machen fassungslos.

Berliner Restaurants am Rande der Legalität?

Die beiden französischen Restaurants Chez Maurice (Prenzlauer Berg) und Grand Café Saint Germain (Charlottenburg) haben auf ihrer Speisekarte neben Delikatessen wie Ochsenbraten oder Jakobsmuscheln auch zwei echte Klassiker der franzöischen Küche – Froschschenkel und Foie gras, sogenannte Stopfleber.

Doch was viele nicht wissen: In Deutschland sind Teile der Produktion dieser Gerichte verboten. Denn die Tiere werden dabei grausam misshandelt.

Praktiken bei der Fleischproduktion

Im Fall von Fröschen bedeut das, dass sie in zumeist asiatischen Ländern wie Indonesien und Vietnam aus freier Wildbahn gefangen werden. Von da aus geht es entweder in Froschfarmen, in denen sich wegen unsachgemäßer Haltung und Fütterung häufig Krankheiten und Kannibalismus ausbreiten. Werden die Tiere direkt nach der Jagd verarbeitet, werden sie häufig ohne Betäubung bei lebendigem Leib zerstückelt.

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Für die Herstellung von Stopfleber werden dagegen „männliche Gänse und Enten mehrmals täglich durch ein Rohr, das ihnen in die Speiseröhre gestoßen wird, mit 450 Gramm bis ein Kilogramm Getreidebrei gestopft. Dies lässt die Lebern der Vögel in zehn bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts anschwellen“, heißt es bei Peta. Das kann zu Blutungen oder auch Herzversagen führen.

„Wir sind uns keiner Schuld bewusst“

Aufgrund dieser Praktiken haben laut dem „Berliner Kurier“ bereits viele Lokale die Gerichte von ihrer Karte gestrichen. So auch das berühmte Borchardt. Auch Peta bat nach eigenen Aussagen im Chez Maurice und im Grand Café Saint Germain darum – jedoch ohne Erfolg.

Deshalb wurde nun Anzeige wegen Beihilfe zur Tierquälerei erstattet. Laut Uwe Heen, dem Geschäftsführer im Grand Café Saint Germain, wüsste man davon bisher noch nichts. Im Gespräch mit BERLIN LIVE erklärt er: „Wir importieren die Sachen nicht. Sie sind in Deutschland frei zugänglich für jeden zu kaufen. Wir sind uns deshalb keiner Schuld bewusst. Weder dass wir Tiere quälen noch dass wir Tierquäler unterstützen.“


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Und deshalb wolle man das Gericht auch zukünftig weiter verkaufen. „Wir werden das machen, was sich unsere Gäste wünschen. Prinzipiell ist es nicht so, dass man zwingend Stopfleber und Froschschenkel verkaufen muss. Wenn die Gäste aber fernbleiben, dann wird Peta uns auch nicht helfen, unsere Miete zu bezahlen,“ rechtfertigt sich Heen.

An einen Erfolg der Anzeige glaube er nicht. Denn bereits 2023 erstattete Peta gegen ein anderes Restaurant der Firma, das Belmondo in Charlottenburg, aus dem gleichen Grund Anzeige. Während Peta behauptet, das Verfahren laufe noch, sagt Heen: „Bei dem Fall scheint es so, dass die Anzeige von der Staatsanwaltschaft gar nicht aufgenommen wurde. Bis heute wurde kein Verfahren eingeleitet.“

Das Restaurant Chez Maurice ließ eine Anfrage von BERLIN LIVE unbeantwortet. Welche Konsequenzen nun konkret drohen ist unklar. Möglich sind sowohl eine Geld- als auch eine Freiheitsstrafe.